IT-Budgets 2026: Investieren um zu führen – oder zu überleben?
IT-Budgetplanung 2026 – So setzen Sie klare Prioritäten
IT-Leiter:innen stehen 2026 vor einer entscheidenden Weichenstellung. Basierend auf einer weltweiten Umfrage gibt Forrester Empfehlungen, wofür IT-Entscheider:innen ihr Budget aufwenden sollten – und wofür eher nicht.
Einerseits erfordert ein volatiles Umfeld Stabilität, Sicherheit und Effizienz. Andererseits eröffnen Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI), Cloud-Architekturen und Automatisierung die Chance, die IT neu zu positionieren – weg vom Dienstleister-Image, hin zum aktiven Innovationstreiber.
Laut Forrester plant mehr als die Hälfte der weltweiten IT-Verantwortlichen, ihre Budgets 2026 über die vom IMF prognostizierte Inflationsrate von 3,6 % hinaus zu erhöhen.
Andere Studien, wie die aktuelle Lünendonk-Erhebung 2025 im DACH-Raum, warnen: Technische Schulden, Legacy-Infrastrukturen und Fachkräftemangel schränken die Spielräume ein.
Die Kernfrage lautet: Wofür investieren Sie – und mit welchem Ziel?
Pflichtinvestitionen für Resilienz – Sicherheit und Stabilität
1. Cybersecurity & Risikomanagement
Business Impact: Schutz vor Betriebsunterbrechungen, Compliance-Verstößen und steigenden Haftungsrisiken.
Forrester-Zahlen: 43 % der Unternehmen planen Budgetsteigerungen in diesem Bereich.
Studien-Insight: Laut der Lünendonk-Studie sehen 97 % Security- und Regulatorik-Anforderungen als Haupttreiber ihrer Modernisierungsprojekte.
Empfehlungen:
- Zero-Trust-Architekturen aufbauen
- AI-Governance für generative Tools wie Copilot oder ChatGPT implementieren
- Klare Policies und Tools gegen „Bring Your Own AI“-Risiken etablieren (Securiti AI Governance, SentinelOne, Microsoft Purview)
- Schulungen für sicheres Arbeiten mit externen KI-Tools durchführen
2. Cloud-Infrastruktur mit Augenmaß
Business Impact: Flexible Skalierung bei optimaler Governance.
Forrester-Zahlen: Über 75 % der Unternehmen erhöhen 2026 ihre Ausgaben für öffentliche und private Cloud-Services.
Empfehlungen:
- Public- und Private-Cloud-Strategien je nach Nutzungsszenario definieren
- Repatriierung bei konstanten Workloads mit hoher Datensensibilität prüfen
- Cloud-Kosten über automatisiertes Monitoring und Tagging steuern
Trend: Viele Unternehmen ersetzen Cloud-first durch „Cloud, wenn sinnvoll“ – auch aus Kostengründen.
Chancen-Investitionen – Differenzierung schaffen
3. AI & Dateninfrastruktur
Business Impact: Automatisierung, schnellere Entscheidungen und Wettbewerbsvorteile.
Forrester-Zahlen: Über 75 % der Entscheidungsträger:innen planen ein Wachstum im Datenbereich ein, wobei 41 % davon ausgehen, dass das Wachstum die Inflationsrate übersteigen wird – meist getrieben durch KI-Anwendungen.
Studien-Insight: Laut der Lünendonk-Studie erwarten 74 %, dass KI künftig Sicherheitslücken in Legacy-Systemen erkennt, aber nur 24 % setzen sie bereits dafür ein.
Empfehlungen:
- Aufbau zentraler, strukturierter Datenplattformen, denn ohne saubere Datenbasis scheitert selbst die beste KI
- AI-Governance-Tools evaluieren (z. B. Dataiku, IBM, Coralogix)
- KI-Projekte an konkrete Business-KPIs koppeln
- Datenkompetenz und KI-Readiness von Mitarbeitenden durch Trainings fördern
4. Softwarekonsolidierung & Prozessstandardisierung
Business Impact: Weniger Tool-Wildwuchs , geringere Kosten, optimierte Nutzererfahrung.
Forrester-Zahlen: 75 % der Unternehmen erhöhen 2026 ihr Softwarebudget – wobei CRM und DAM die größten Treiber sind.
Empfehlungen:
- Office-Vorlagen und Dokumentenprozesse unternehmensweit vereinheitlichen
- Tool-Redundanzen identifizieren und strategisch abbauen
- DAM-Systeme zentralisieren, um Content-Governance und Markenstandard zu sichern
Unser Praxis-Tipp: Setzen Sie auf ganzheitliche Lösungen, die mehrere Anwendungsfälle abdecken. Software-Suiten wie die empower® Suite für Microsoft 365 vereinen zahlreiche Funktionen, die in vielen Unternehmen über separate Tools und Add-ins gelöst werden. So können Sie andere Tools ablösen und sowohl den finanziellen als auch den administrativen IT-Aufwand deutlich reduzieren.
Zukunftsfeld – Innovation testen, ohne Risiko
5. Technologie-Piloten mit messbarem Mehrwert
Business Impact: Bereitet Organisationen auf nächste Technologiesprünge vor.
Empfehlungen:
- Funktions- und plattformübergreifende KI-Agenten-Orchestrierung pilotieren
- Edge Intelligence in Produktion oder Logistik testen
- Anwendungsfälle für autonome Prozesse identifizieren und bspw. im Lagerbetrieb erproben
- Experimente klar abgrenzen, Erfolge messen, Lessons Learned dokumentieren
Realitätscheck: Laut der Lünendonk-Studie werden KI-Lösungen bei der IT-Modernisierung bisher nur selten genutzt. Bspw. sehen sich derzeit nur 8 % der Unternehmen bei der automatisierten Codeanalyse und -optimierung mittels KI fortgeschritten. 5 % nutzen KI für die Generierung von neuem Code und 22 % für Dokumentation von Legacy-Systemen oder Wissensmanagement – Potenzial bleibt ungenutzt.
Legacy-Systeme & veraltete Prozesse – Innovationsbremse lösen
Business Impact: Binden Ressourcen, verhindern neue Prozesse und erhöhen Risiken.
Zahlen: Laut der Lünendonk-Studie sehen 62 % akuten Modernisierungsbedarf bei geschäftskritischen Systemen.
Empfehlungen:
- Prüfen ob die Wartung ausgelagert werden kann, um interne Ressourcen freizusetzen
- Know-how-Übergabe strukturiert sichern, z. B. durch AI-gestützte Dokumentation
- Budget bewusst zwischen Werterhalt und Innovation aufteilen
FAQ – Wie priorisiere ich mein IT-Budget 2026 richtig?
Folgende Investitionslandkarte kann Ihnen bei strategischen Entscheidungen helfen:
Resilienz (Pflichtfeld)
Ziel: Stabilität & Sicherheit
Empfehlung: Setzen Sie auf Zero Trust, eine klare Governance und hybride Cloud-Architekturen.
Differenzierung
Ziel: Innovation & Produktivität steigern
Empfehlung: Nutzen Sie Datenplattformen, KI-Anwendungen und eine Softwarevereinheitlichung.
Zukunftssicherung
Ziel: Neue Technologien testen
Empfehlung: Starten Sie fokussierte Tech-Experimente – und messen Sie deren Nutzen.
Fazit – 2026 ist das Jahr der IT-Führung
Starten Sie ein strukturiertes Investment Review. Bewerten Sie Ihre IT-Projekte nach Resilienz, Differenzierung und Zukunftsfähigkeit. Überprüfen Sie, wo Legacy-Software, starre Prozesse oder unzureichende und unstrukturierte Daten den Einsatz von neuen Lösungen verhindern. Und somit Ihren Fortschritt bremsen. Investieren Sie dort, wo Technologie echten Mehrwert stiftet. Identifizieren Sie die für Ihr Unternehmen vielversprechendsten Use Cases.
Wer Legacy abbaut, in Resilienz und Differenzierung investiert und mutig, aber gezielt experimentiert, positioniert die IT als strategischen Partner der Geschäftsführung.
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