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Fehler beim Softwarewechsel – Der „Ich hab’s ja gesagt“-Effekt

2 Min. Lesezeit
13.05.2025

Die Entscheidung für eine neue Software ist meist rational begründet – etwa durch Kostenvorteile, bessere Funktionen oder strategische Ziele. Doch die Akzeptanz im Unternehmen ist selten rein rational. Sobald erste Fehler bei der Einführung auftreten – und das ist in der Anfangsphase fast unvermeidlich – schlägt die Stunde der Skeptiker:innen.

„Ich hab’s ja gesagt“ – dieser Satz ist kein Zufall, sondern Ausdruck eines psychologischen Mechanismus, der tief im menschlichen Denken verankert ist. In diesem Artikel beleuchten wir, warum gerade kleine Anfangsfehler beim Softwarewechsel eine große Wirkung haben können – und was Sie tun können, um diesem Effekt wirkungsvoll zu begegnen.

Kleine Fehler, große Wirkung

Widerstand gegen Softwarewechsel ist unvermeidlich – das wissen wir. Und nur selten laufen Softwarewechsel komplett fehlerfrei. Doch während IT-Teams das erwarten, erleben Nutzende es anders: Jeder kleine Fehler bestätigt ihre Skepsis. Dahinter steckt der Confirmation Bias - ein kognitiver Verzerrungseffekt, der Menschen dazu bringt, gezielt nach Informationen zu suchen, die ihre vorgefasste Meinung bestätigen.

Dies erklärt, warum insbesondere kritische Nutzende selbst kleinste Probleme sofort als „Beweis“ für den Misserfolg der neuen Software werten. Studien zeigen, dass unser Gehirn unerwünschte Veränderungen als Bedrohung wahrnimmt und sich instinktiv auf Schwächen konzentriert, anstatt die Vorteile zu betrachten. Besonders das Management, das auf fehlerfreie Reportings angewiesen ist, neigt dazu, Fehlertoleranz zu vermeiden – eine einzelne fehlerhafte Zahl kann aus ihrer Sicht schwerwiegende Folgen haben.

Hinzu kommt der Negativity Bias: Menschen erinnern sich stärker an negative Ereignisse als an positive. Selbst wenn 95 % der neuen Software perfekt funktionieren, bleiben die 5 % Fehler in den Köpfen haften.

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💡 3 Wege, um erste Fehler beim Softwarewechsel in der Testphase abzufedern:

1. Fehlertoleranz als Teil des Prozesses kommunizieren

Anstatt zu versprechen, dass alles reibungslos funktioniert, setzen Sie die Erwartung, dass kleinere Startprobleme normal sind – und direkt gelöst werden.


2. Schnelle Eskalationswege einrichten

Sorgen Sie dafür, dass Fehler nicht lange ungelöst bleiben. Eine direkte Ansprechperson für das Management und Key-User mit direkter Rückmeldungsmöglichkeit nimmt Unsicherheiten.


3. Fehlermeldungen aktiv in den Change-Prozess einbauen

Nutzen Sie Fehlerberichte als konstruktives Feedback, um zu zeigen: „Dein Input hilft uns, das System optimal auf eure Bedürfnisse anzupassen.“ Das schafft Vertrauen statt Frustration.

Widerstand entsteht nicht durch Fehler – sondern durch das Gefühl, mit Problemen allein gelassen zu werden. Die Lösung? Proaktives Erwartungsmanagement und schneller Support.

Ein erfahrener und professioneller Software-Anbieter hält Ihnen dabei den Rücken frei. Erfahren Sie, wie empower® Sie bei der Planung Ihrer Testphase und Umsetzung von Kommunikationsmaßnahmen unterstützen kann.

Lesen Sie nächsten Artikel, warum Sie einen Softwarewechsel nicht als reine Kostenersparnis-Strategie verkaufen sollten.

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