Digital Workplace Report 01/2025

Sonderausgabe zur großen Office Studie 2025

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Einleitung

Herzlich Willkommen zur ersten Ausgabe unseres Digital Workplace Reports im Jahr 2025

Der digitale Arbeitsplatz ist der Motor moderner Unternehmen – hier entstehen Ideen, Entscheidungen und Ergebnisse. 

In einer Zeit, die von steigendem Effizienzdruck und wachsendem Kostenbewusstsein geprägt ist, stellt sich die Frage: Wie produktiv und nachhaltig arbeiten Unternehmen wirklich in ihrem Digital Workplace? Und welche Rolle spielt die richtige Software dabei? Die Antworten auf diese Fragen sind entscheidend, um Prozesse zu optimieren, Ressourcen zu schonen und Mitarbeitende gezielt zu entlasten.
 
Genau aus diesem Grund widmen wir der Office-Studie 2025 eine Sonderausgabe unseres Digital Workplace Reports. Die von Kantar im Auftrag von empower® durchgeführte Studie beleuchtet, wie deutsche Unternehmen mit Bürosoftware arbeiten – und wo ungenutzte Potenziale schlummern. Ihre Ergebnisse sind ein Spiegel des Status quo und ein Wegweiser für die Zukunft.
Kapitel I

Executive Summary

                  

Diese Sonderausgabe fasst die wichtigsten Erkenntnisse zusammen und liefert praktische Impulse, wie Unternehmen ihre Arbeitsplätze effizienter gestalten können.

27 Stunden pro Woche

Bürosoftware als Effizienzbooster

Die Beschäftigten verbringen einen großen Teil ihrer verfügbaren Arbeitszeit mit Bürosoftware, nämlich durchschnittlich 27 Stunden pro Woche.

52% der Mails

Inhalte werden zunehmend online bearbeitet.

Vor allem bei Präsentationen und E-Mails ist ein zunehmender Trend zur Online-Nutzung zu beobachten. 42% der Präsentationen und 52% der E-Mails werden online bearbeitet.

136 Inhalte

Beeindruckender Output

Jede:r Beschäftigte erstellt im Schnitt 97 E-Mails, 19 Dokumente, 14 Tabellen & 6 Präsentationen – pro Monat!

82%

Inhalte werden mit Externen geteilt

Fast 82 % der Befragten gaben an, mindestens einmal pro Monat Dokumente oder Präsentationen
an Dritte zu schicken.

30 Minuten

Inhalte müssen stets griffbereit sein


Fast 60 % der Mitarbeitenden verbringen monatlich mindestens 30 Minuten mit der Suche nach bestehenden Inhalten. Finden sie diese nicht direkt, erstellen fast zwei Drittel die benötigten Inhalte aus dem Gedächtnis neu
Studiendesign

Ein weiteres Highlight dieser Ausgabe ist das exklusive Interview mit Prof. Dr. Christian Stummeyer, einem führenden Experten für digitale Transformation.

Er gibt wertvolle Einblicke in die hybride Zusammenarbeit von Mensch und KI im Büroalltag – ein Thema, das immer relevanter wird: Über 71 % der Befragten in Deutschland nutzen laut unserer Studie bereits Künstliche Intelligenz (KI) im Arbeitsalltag. Doch die Nutzung allein führt nicht automatisch zum Erfolg.

   
Kapitel II

Unverzichtbare Helfer: Wie Bürosoftware den digitalen Arbeitsplatz antreibt

              
Rückgrat des Digital Workplace
Bürosoftware bildet das Herzstück moderner Arbeitsplätze. Textverarbeitung, Tabellenkalkulationen, Präsentationen und E-Mails sind die Basis für ein funktionierendes Tagesgeschäft und produktive Arbeitsprozesse. 64 % der Mitarbeitenden in Deutschland nutzen regelmäßig Programme zur Präsentationserstellung. Bei Textdokumenten sind es sogar 87 %. Dabei spielt die Effizienz eine immer größere Rolle: Tools, die Automatisierung ermöglichen und nahtlos in bestehende Systeme integriert werden können, gewinnen angesichts steigender Anforderungen an Ressourcen und Kosten enorm an Bedeutung.

90 %

E-Mail-Programme sind die meistgenutzte Softwarekategorie mit einer Nutzungsrate von 90 %.
Nutzung Softwarekategorien

Microsoft 365 dominiert, Google Workspace holt auf

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Mit einem Marktanteil von 93 % führt Microsoft 365 den deutschen Markt an, doch Google Workspace wächst. 41 % der Befragten verwenden ebenfalls die Lösungen von Google. Die Stärken beider Tools sprechen für die Bedürfnisse der Nutzenden: Funktionsvielfalt, Cloud-Integration und Kollaborationsmöglichkeiten. Es gilt, diese Stärken gezielt nutzbar zu machen
und Mitarbeitende im Umgang mit den Systemen optimal zu unterstützen.

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Nutzung Buerosoftware

Bürosoftware im Fokus: Trends und Zahlen

Büroanwendungen prägen den Arbeitsallta und beanspruchen viel Zeit. Im Einzelnen: E-Mails nehmen mit durchschnittlich 7,8 Stunden pro Woche die meiste Zeit in Anspruch, gefolgt von Tabellenkalkulationen (7,2 Stunden), Textdokumenten (6,8 Stunden) und Präsentationen(5,1 Stunden). Insgesamt werden 67 % der wöchentlichen Arbeitszeit mit diesen Anwendungen verbracht. Das zeigt: Bürosoftware birgt ein enormes Potenzial zur Produktivitätssteigerung – etwa durch Trainings oder ergänzende Softwarelösungen, die unter anderem durch Automatisierungsfunktionen und künstliche Intelligenz (KI) ein effizienteres Arbeiten ermöglichen.

67 %

Insgesamt werden  67 % der wöchentlichen Arbeitszeit mit Bürosoftware verbracht
Nutzung einzelner Bueroanwendungen

Beeindruckender Output

DWR-01-2025-online-de10

Viele dieser Inhalte verbleiben nicht im Unternehmen. Fast 82 % der Befragten gaben an, mindestens einmal pro Monat Dokumente oder Präsentationen an externe Dritte zu schicken. Diese Zahlen  verdeutlichen die zentrale Rolle von Bürosoftware im Digital Workplace. Gleichzeitig zeigt sich: Jeder ineffiziente Schritt summiert sich und kann zum Zeit- und somit Geldfresser werden.

Durchschnittliche Erstellung Dokumente

82%

Fast 82 % der Befragten gabenan, mindestens einmal pro Monat Dokumente oder Präsentationen an Dritte zu schicken.

Desktop vs. Web: Zukunft der Bürosoftware

Die Zukunft ist hybrid. Der Trend zur Web-Nutzung von Bürosoftware wächst, ist je nach Anwendung jedoch unterschiedlich stark ausgeprägt. Über 40 % der Präsentationen und über 50 % der E-Mails werden bereits online bearbeitet, während Desktop-Anwendungen aufgrund ihres größeren Funktionsumfangs aber weiterhin wichtig bleiben. Vor allem bei aufwändigeren ätigkeiten, wie Formatierungsarbeiten, oder der Erstellung von Diagrammen, hinken die Web-Anwendungen noch deutlich hinterher.

Web-Tools bieten dafür jedoch ortsunabhängiges Arbeiten und erhalten fortlaufende Sicherheitsupdates. Desktop-Anwendungen hingegen punkten mit Stabilität und einem breiten Funktionsumfang.

Unternehmen stehen vor der Herausforderung, beide Welten zu verbinden und IT-Infrastrukturen zu schaffen, die Kollaboration, Flexibilität und Sicherheit vereinen.

 

Knapp 40 % der Textdokumente und 39 % der Tabellenkalkulationen werden online bearbeitet, während die Mehrheit weiterhin über Desktop-Anwendungen arbeitet (60 % bzw. 61 %). Bei Präsentationen und E-Mails zeigt sich ein stärkerer Trend zur Online-Nutzung, mit 42 % Online-Nutzung für Präsentationen und 52 % für E-Mails.

Online-Bearbeitung von Inhalten

Fazit: Bürosoftware als Effizienzbooster

Bürosoftware ist nicht nur ein Werkzeug, sondern ein wichtiger Produktivitätsfaktor. Durch optimierte Prozesse, Automatisierung, KI-Unterstützung und die richtige Kombination aus Online- und Offline-Lösungen können Unternehmen nicht nur produktiver arbeiten, sondern auch Kosten senken und Wettbewerbsvorteile sichern.

Ganzheitliche Softwarelösungen wie empower® tragen dazu bei, das volle Potenzial von Microsoft 365 auszuschöpfen und echte Mehrwerte zu schaffen. Bei BearingPoint führte der Einsatz von empower® zu einer nachgewiesenen Zeitersparnis von über 8.500 Stunden im Jahr und einem ROI von 762 %.

Kapitel III

Wer suchet, der findet? Digital Workplace im Griff

              

Effizienz beginnt mit den richtigen Informationen – genau dort, wo sie gebraucht werden.bDoch in vielen Unternehmen ist die Suche nach Dokumenten, Präsentationen oder einzelnen Folien noch immer ein Zeitfresser. Mitarbeitende verlieren wertvolle Zeit damit, Inhalte zu finden oder sie aus dem Gedächtnis neu zu erstellen. Das kostet  nicht nur Produktivität, sondern birgt auch Risiken für die Konsistenz und Qualität von Unternehmensdokumenten. Unsere Studie zeigt: In durchschnittlich über der Hälfte aller Präsentationen werden bestehende Folien wiederverwendet. Umso wichtiger ist es, dass sie schnell gefunden, mühelos eingefügt und stets aktuell, rechts- sowie markenkonform sind. Doch hier gibt es noch Optimierungspotenzial: Jeder zweite Mitarbeitende in Deutschland hat sich schon oft dabei ertappt, veraltete Inhalte in Dokumenten oder Präsentationen verwendet zu haben.

Wie viel Zeit kostet die Suche nach Dokumenten?

Fast 60 % der Mitarbeitenden verschwenden pro Monat mindestens 30 Minuten mit der Suche nach Folien und Dokumenten. In einem Unternehmen mit 5.000 Büromitarbeitenden summiert sich das auf jährlich 1,08 Millionen Minuten – oder 2.250 volle Arbeitstage. Das ist, als würde ein zehnköpfiges Vollzeit-Team ein ganzes Jahr lang nichts anderes tun, als Dokumente und Präsentationen aufzuspüren.

Zeitaufwand Suche nach Dokumenten

Die Konsequenzen fehlender Inhalte

Konsequenzen fehlender Inhalte
Was passiert, wenn Inhalte nicht gefunden werden? Richtig, sie werden neu erstellt. Um genau zu sein, 65 % der Mitarbeitenden erstellen Inhalte aus dem Gedächtnis neu. Das führt nicht nur zu doppeltem Aufwand, sondern bringt auch Risiken hinsichtlich der Richtigkeit, Vollständigkeit und Markenkonformität der Inhalte mit sich.

65%

65 % der Mitarbeitenden erstellen nicht gefundene Inhalte aus dem Gedächtnis neu.

Inhalte, wann und wo sie gebraucht werden

Um diese Herausforderungen zu lösen, braucht es ein System für das Folien- und Dokumentenmanagement. Eine Plattform, auf der alle relevanten Inhalte jederzeit verfügbar sind. Ein solches System stellt sicher, dass Präsentationen, Dokumente und Folien nicht nur schnell gefunden, sondern auch aktuell, rechts- und markenkonform sind. Gerade in der Remote-Arbeit ist das essenziell, um über Standorte und Zeitzonen hinweg reibungslose Prozesse zu ermöglichen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Mitarbeitende müssen nicht mehr wertvolle Zeit mit der Suche nach Informationen verschwenden. Sie können bestehende Inhalte mühelos finden, nahtlos in ihre Arbeit integrieren und sich auf die wirklich wichtigen Aufgaben konzentrieren. Eine gut organisierte Content-Plattform sorgt zudem für eine konsistente Markenkommunikation, indem sie sicherstellt, dass nur aktuelle und  freigegebene Materialien verwendet werden. 

Integration: Systemübergreifend nach Inhalten suchen

Ein weiterer entscheidender Aspekt ist die Integration in bestehende Systeme. Eine  moderne Lösung für das Folien- und Dokumentenmanagement muss sich nahtlos in Microsoft 365, SharePoint oder  Kollaborationstools einfügen. Dadurch können Mitarbeitende direkt in ihrer gewohnten Arbeitsumgebung auf Inhalte zugreifen, ohne zwischen verschiedenen Systemen hin und her wechseln zu müssen. Die Suche nach  Dokumenten wird intuitiv, der Arbeitsfluss bleibt erhalten, und die Produktivität steigt.

Fazit: Klingt einfach, ist es aber oft nicht

Was in einem Digital Workplace eigentlich selbstverständlich sein sollte, ist in der Praxis oft noch eine Herausforderung: Mitarbeitende verschwenden weiterhin Zeit mit der Suche nach Inhalten. Fehlende oder unauffindbare Dateien führen zu Doppelarbeit, weil sie neu erstellt werden. Ein zentrales, gut organisiertes System für die Speicherung und Suche ist daher unverzichtbar – es spart Zeit, verbessert die Zusammenarbeit und stellt sicher, dass Inhalte aktuell, leicht zugänglich und konsistent sind.

Kapitel IV

Immer das Gleiche – Zeit für Standardisierung und Automatisierung bei der Dokumentenerstellung

                  

79 % der Mitarbeitenden kämpfen mit Wiederholungsschleifen

Und täglich grüßt das Murmeltier: 79 % der Befragten erstellen regelmäßig Dokumente und Präsentationen, die sich nur in wenigen Punkten unterscheiden. Dabei handelt es sich oft um Angebote, Berichte oder Präsentationen, die eine ähnliche Struktur haben und lediglich durch kleine Anpassungen variieren. Das klingt zunächst banal – gehören solche Routineaufgaben bei der Dokumentenerstellung nicht zum Berufsalltag? Vielleicht früher, aber im Zeitalter von KI und Automatisierung sind repetitive, manuelle Tätigkeiten schlicht ineffizient. Besonders das Überprüfen und Optimieren von Texten (67 %), die Gestaltung von Folien (65 %) und die Erstellung von Diagrammen inklusive Verlinkung zu Daten in Excel (65 %) empfinden Mitarbeitende als mühsam und zeitaufwendig.

79 %

79 % der Befragten erstellen regelmäßig Dokumente und Präsentationen, die sich nur in
wenigen Punkten unterscheiden.

Praesentationsseminar
Herrausforderungen Erstellung Praesentationen

Der Preis der Wiederholung: Zeitverlust, Frustration, Fehler

Monotone und repetitive Aufgaben, wie das manuelle Anpassen und Erstellen von Texten, Diagrammen oder Layouts, summieren
sich schnell. Die Folgen:

Demotivation
Mitarbeitende, die ständig dieselben Aufgaben ausführen, fühlen sich oft unterfordert, was
sich bereits kurzfristig negativ auf ihre Arbeitszufriedenheit auswirkt

Höhere Fehleranfälligkeit
Je öfter Daten manuell eingegeben oder von A nach B kopiert werden müssen, desto häufiger
passieren Flüchtigkeitsfehler. Passiert das in geschäftskritischen Dokumenten, können die
Folgen schwerwiegend sein.

Verschwendete Ressourcen
Zeit, die für wiederkehrende Aufgaben aufgewendet wird, fehlt für innovative oder strategische Tätigkeiten.

Zeit für Standardisierung und Automatisierung

Die Lösung: Automatisierungslösungen, die auf
einfachen Formularen basieren. Sie ermöglichen die schnelle und fehlerfreie Erstellung markenkonformer Dokumenten auf Knopfdruck. Anwendende geben lediglich Daten in ein Formular ein, und die Lösung generiert professionelle, einheitliche Dokumente automatisch.

Individuelle Anpassungen
Automatisierungslösungen können variable Informationen wie Kundennamen, Preise, Produktbeschreibungen oder Datumsangaben automatisch einfügen und aktualisieren, wodurch Fehler vermieden werden.

Effiziente Prozesse
Dank Automatisierung und Templates entfallen zeitaufwändige Formatierungen, mühsame Suchen und manuelle Zusammenstellungen – so erstellen auch Nicht-Expert:innen schnell professionelle Dokumente.

Entlastung von Routineaufgaben
Indem wiederkehrende Tätigkeiten automatisiert werden, bleibt mehr Zeit für wirklich wichtige Aufgaben.

So werden durch Automatisierung manuelle Arbeitsschritte reduziert, Fehler minimiert und Prozesse beschleunigt – eine clevere Art, die Effizienz und Konsistenz in der Dokumentenerstellung zu steigern.

Fazit: Der Weg in eine effizientere Zukunft

Die Umfrageergebnisse belegen klar: In den meisten Unternehmen steckt enormes Automatisierungspotenzial bei der Dokumentenerstellung, da Mitarbeitende regelmäßig ähnliche Inhalte neu erstellen. Durch Standardisierung und Automatisierung lassen sich nicht nur Zeit und Kosten sparen, sondern auch Effizienz, Zufriedenheit und Motivation steigern. In Kombination mit KI-Lösungen können diese Potenziale auf ein völlig neues Niveau gehoben werden.

Personen in einem Team Meeting

Info: Zeit für Standardisierung und Automatisierung

Automatisierungslösungenentfalten ihr volles Potenzial bei Dokumenten, die:

• regelmäßig und häufig erstellt werden
• zahlreiche Auswahlmöglichkeiten erfordern
• stark von Copy-and-Paste-Arbeiten geprägt sind
• nach einem festgelegten Schema aufgebaut sind
• ein hohes Fehlerpotenzial bieten
• einen Freigabeprozess durchlaufen müssen.

Simplify Microsoft 365

                    

Dokumente schneller erstellen, die Marke stärken und Kosten reduzieren

Grafik empower

Als All-in-One Suite für Microsoft 365 bietet empower® alles, was Ihr Unternehmen für die
Erstellung professioneller Dokumente braucht – von Branding über Diagrammerstellung bis hin zu Content-Management und Automatisierung – ergänzt durch KI-Unterstützung und umfassende Betreuung durch unsere Professional Services.

Kapitel V

Interview mit Prof. Dr. Christian Stummeyer

                   

Mensch und KI – Ein Dreamteam für den Büroalltag?

Über 71 % der Befragten in Deutschland nutzen laut unserer Studie bereits  künstliche Intelligenz (KI) in ihrem Arbeitsalltag. Ganz vorne dabei: ChatGPT, dicht gefolgt von Microsoft Copilot und Google Gemini. Doch wie erfolgreich diese Nutzung ist, hängt entscheidend davon ab, welches Know-how die Anwender:innen  mitbringen und wie effektiv die Zusammenarbeit mit KI-Tools gestaltet wird. Das Stichwort lautet: Hybride Arbeitsmodelle, in denen Mensch und KI nahtlos zusammenarbeiten. Diese Modelle prägen den digitalen Arbeitsplatz und bieten spannende Chancen – aber auch Herausforderungen.

Prof. Stummeyer - Hintergrund

Wie verändert die Zusammenarbeit mit KI die Dynamik in Teams? Welche Kompetenzen brauchen Mitarbeitende, um diese neue Arbeitsweise erfolgreich zu meistern? Und wie können Unternehmen, die erst am Anfang ihrer KI-Reise stehen, den Einstieg schaffen?

Um Antworten auf diese Fragen zu finden, haben wir mit einem der führenden Experten auf diesem Gebiet gesprochen: Prof. Dr. Christian Stummeyer, Professor für Digital Commerce und Künstliche  Intelligenz, renommierter Keynote-Speaker und ehemaliger Unternehmensberater bei der Boston Consulting Group. Mit seiner wertvollen Perspektive an der Schnittstelle von Wissenschaft und Praxis beleuchtet er die Chancen und Herausforderungen hybrider Mensch-KI-Arbeitsmodelle im Büroalltag. 

KI-Tools gehören für viele bereits zum Arbeitsalltag. Für welche Anwendungsbereiche nutzen Sie persönlich diese Technologien am häufigsten?

Vor allem nutze ich KI-Tools für das Generieren von Texten jeglicher Art sowie die  Unterstützung bei Recherchen und der Vorbereitung von Vorträgen. In meinen Keynotes zeige ich auf der Bühne auch regelmäßig Systeme zur Bild- und Videoerstellung live, mitunter lasse ich auch Songs generieren. Außerdem experimentiere ich mit KI-Anwendungen im Bereich der Entscheidungsfindung und Visualisierung von Informationen.

Können Sie sich noch an den allerersten Prompt erinnern, den Sie geschrieben haben? War das Ergebnis ein Volltreffer oder eher eine Enttäuschung?

Meinen ersten Prompt schrieb ich am 30. Juni 2022, noch in der Version 3.5 von ChatGPT. Der Prompt war tatsächlich eine recht komplexe Anfrage an ChatGPT: „Bitte schreibe einen Klappentext für mein neues Buch mit dem Titel Plattformökonomie im Gesundheitswesen“. Das Buch war noch nicht erschienen, ChatGPT konnte die Inhalte daher nicht kennen. Das Ergebnis war überraschend gut, den Klappentext hätte ich so an den Verlag geben können und der hätte diesen ohne Änderungen abgedruckt. In dem Moment im Sommer 2022 wurde mir bewusst, welches Potenzial Large Language Models in vielen Bereichen haben werden.
 
 

Welche Grundvoraussetzungen müssen Unternehmen schaffen, um KI-Technologienerfolgreich in den Büroalltag zu integrieren?

Unternehmen müssen zunächst eine offene Unternehmenskultur schaffen, die Innovation und technologische Veränderungen fördert. Gleichzeitig sind die Schulung der Mitarbeitenden und die Entwicklung und Einführung einer KI-Strategie entscheidend, damit es ein klares Zielbild gibt. Zudem braucht es eine stabile IT-Infrastruktur und die Einhaltung aller Datenschutz- und Ethik-Standards als weitere essenzielle Voraussetzungen.

Welche typischen Anwendungsfälle bieten sich für einen Einstieg an?

Roboter schaut nach oben

Ein idealer Einstieg sind KI-Tools zum Erstellen von Texten – seien es E-Mails oder  Marketingtexte. Auch die Automatisierung von Routineaufgaben wie Terminplanung, Datenanalyse oder Dokumentenmanagement sind gut geeignet. Chatbots können zudem den Kundenservice recht gut entlasten, während Tools wie Copilot bei der Text- und Code-Generierung unterstützen. Diese Anwendungsfälle zeigen schnell messbare Erfolge und fördern die Akzeptanz im Unternehmen.

Laut unseren Umfrageergebnissen nutzen bereits 71 % der Befragten in Deutschland KI im Büroalltag – wie bewerten Sie dieses Ergebnis? Spiegelt es Ihrer Meinung nachdie tatsächliche Situation in den Unternehmen wider?

Das Ergebnis zeigt, dass KI längst im Büroalltag angekommen ist – allerdings mit unterschiedlichen Reifegraden und Nutzungsszenarien. Während viele Mitarbeitende einfache Anwendungen wie ChatGPT oder Copilot für Textgenerierung und Recherche nutzen, sind tiefere Integrationen in Geschäftsprozesse oft noch in der frühen Phase. In Unternehmen, die KI strategisch angehen und gezielt einsetzen, könnte der tatsächliche Nutzungsgrad sogar noch höher sein, während in traditionelleren Branchen die Implementierung möglicherweise langsamer voranschreitet

Wo sehen Sie das größte Potenzial für den Einsatz von KI in Unternehmens- aber vorallem Büroprozessen? Welche Bereiche können dadurch besonders profitieren?

Das größte Potenzial liegt in der Automatisierung von Verwaltungsprozessen, der Optimierung von Workflows und der intelligenten Datenanalyse. Besonders profitieren Bereiche wie Buchhaltung, Personalwesen und Projektmanagement, wo repetitive Aufgaben häufig anfallen. KI ermöglicht es hier, Zeit zu sparen und fundiertere Entscheidungen zu treffen. Neuere KI-Versionen können bereits heute gut logisch schlussfolgern und auch juristische Sachverhalte einschätzen. Dies wird zu weiteren spannenden Anwendungsfeldern führen.

Hybride Arbeitsmodelle, in denen Mitarbeitende und KI Hand in Hand arbeiten, werden immer wichtiger. Welche konkreten Beispiele für diese Zusammenarbeit im Büro gibt es, und welche Aufgaben meistert KI dabei besonders gut?

Ein gutes Beispiel ist die Unterstützung durch KI in der Erstellung von Berichten oder Präsentationen, bei der die Technologie Rohdaten analysiert und aufbereitet. KI-Tools helfen auch bei der Priorisierung von E-Mails oder der Planung von Projekten. Mitarbeitende können sich dadurch stärker auf kreative oder strategische Aufgaben konzentrieren

"Das größte Potenzial liegt in der Automatisierung von Verwaltungsprozessen, der Optimierung von Workflows und der intelligenten Datenanalyse"

Tools wie Copilot und ChatGPT werden immer mehr zu digitalen „Kollegen“. Wie verändert diese Entwicklung die Dynamikin Teams, und welche neuen Kompetenzenbrauchen Mitarbeitende, um erfolgreich mit KI zu arbeiten?

Die hybride Zusammenarbeit mit KI fördert eine effizientere Arbeitsteilung, da Routineaufgaben an die Technologie delegiert werden. Mitarbeitende müssen jedoch lernen, KI-Ergebnisse kritisch zu bewerten und sinnvoll zu nutzen. Kompetenzen wie  Datenanalysefähigkeit, technisches Verständnis und ein gekonnter Umgang mit Unsicherheit werden immer wichtiger.

Es gibt Befürchtungen, dass KI die menschliche Kreativität und Eigenverantwortung einschränken könnte. Wie stellen wir sicher, dass KI unterstützend bleibt und die Eigeninitiative der Mitarbeitenden fördert?

Indem wir KI als Werkzeug und nicht als Ersatz begreifen, können wir ihre unterstützende Rolle betonen. Schulungen und eine klare Kommunikation über die Ziele des KI-Einsatzes fördern die Akzeptanz. Wichtig ist auch, Mitarbeitende aktiv in die Gestaltung der KI-Integration einzubinden und ihnen die Kontrolle über die finalen Entscheidungen zu lassen.

Man hört immer wieder, dass Menschen die KI führen müssen. Was genau bedeutet AI-Leadership, und wie können Unternehmen ihre Führungskräfte darauf vorbereiten, diese Verantwortung wahrzunehmen?

AI-Leadership hat mindestens zwei zentrale Dimensionen: Erstens geht es darum, gezielt Einsatzfelder für KI im Unternehmen zu identifizieren – also zu verstehen, wo KI den größten Mehrwert schafft, ob in der Automatisierung, der Entscheidungsunter-
stützung oder bei der Kundeninteraktion. Zweitens müssen nahezu alle Mitarbeitenden – von der Praktikumskraft bis zur Geschäftsführung – lernen, KI effektiv als Agenten und intelligenten Unterstützer zu steuern, anstatt sie nur passiv zu nutzen. Menschen sind die Führungskraft der KI. Damit dies gelingen  kann, braucht es die richtigen Rahmenbedingungen, klare Regeln für den KI-Einsatz und Mitarbeitende, die befähigt werden, mit der Technologie produktiv zusammenzuarbeiten. Unternehmen sollten ihre Mitarbeitenden und Führungskräfte daher gezielt in Datenkompetenz, ethischen Fragestellungen und strategischer KI-Nutzung schulen.

Frau KI Leadership

Welche Rolle spielen IT- und Digital-Work-place-Verantwortliche bei der Einführung und Nutzung von KI in Büroprozessen?

Diese Verantwortlichen sind die Schnittstelle zwischen Technologie und Nutzerinnen und Nutzern. Sie wirken beim Erarbeiten der KI-Strategie mit, wählen geeignete Tools aus, sorgen für eine reibungslose Integration in die IT-Landschaft und schulen Mitarbeitende im Umgang mit den neuen Systemen. Ihre Expertise ist absolut entscheidend, um technologische Innovationen praxisnah und effektiv umzusetzen

Welche drei Tipps würden Sie IT- und Digital Workplace-Verantwortlichen mit auf den Weg geben, damit die Umsetzung und Integration in der Praxis gelingt?

Meine drei Tipps zur erfolgreichen Umsetzung und Integration von KI:
Klein starten, schnell lernen: Beginnen Sie mit klar abgegrenzten Pilotprojekten, um konkrete Anwendungsfälle zu testen und erste Erfolge sichtbar zu machen. Nutzen Sie das Feedback der Mitarbeitenden, um die KI-Integration iterativ zu verbessern. Nutzerzentrierung in den Fokus rücken: Die beste Technologie nützt wenig, wenn sie nicht intuitiv nutzbar ist. Schulen Sie  Mitarbeitende frühzeitig, erklären Sie den Mehrwert der KI-Tools und schaffen Sie einfache Einstiegsmöglichkeiten, um
die Akzeptanz zu fördern. IT-Architektur zukunftssicher gestalten: Setzen Sie auf flexible, skalierbare Lösungen, die sich gut in bestehende Systeme integrieren lassen. Achten Sie dabei auf Datenschutz, Governance-Regeln und Interoperabilität, um eine nachhaltige und sichere KI-Nutzung im Unternehmen zu gewährleisten.

»Die Entwicklung geht noch eine Zeit lang rasant weiter, da neue Datenquellen und Algorithmen kontinuierlich erschlossen werden und die Hardware immer leistungsfähiger wird. Allerdings werden ethische und regulatorische Aspekte sowie die Qualität der Daten entscheidende Grenzen setzen. «

Die Generative KI hat sich in kurzer Zeit rasant weiterentwickelt. Glauben Sie, dass dieses Tempo anhalten wird, oder sehen Sie Grenzen – etwa durch fehlende Datenquellen oder technische Limitierungen?

Ja, aktuell gehe ich davon aus, dass die Entwicklung noch eine Zeit lang rasant weitergeht, da neue Datenquellen und Algorithmen kontinuierlich erschlossen werden und die Hardware immer leistungsfähiger wird. Allerdings werden ethische und regulatorische Aspekte sowie die Qualität der Daten entscheidende Grenzen setzen. Hier wird sich die Forschung darauf konzentrieren, nachhaltige und verantwortungsvolle Ansätze zu entwickeln.

Mit der zunehmenden Intelligenz von KI stellt sich die Frage, wie wir sicherstellen können, dass der Mensch die Kontrolle behält. Welche Mechanismen und Prinzipien sind dafür entscheidend?

Zusammenarbeit von Mensch und Maschine

Interessanterweise gibt es Organisationen, die den Intelligenz Quotienten (IQ) von KI-Systemen messen. Die neuesten Versionen erreichen dabei regelmäßig auch IQ-Werte von über 120 – die durchschnittliche Intelligenz der Menschen liegt bei 100. Daher sind Transparenz, Nachvollziehbarkeit und klare ethische Richtlinien essenziell, um als Mensch die Kontrolle zu bewahren. Unternehmen müssen Mechanismen wie regelmäßige Audits und menschliche Kontrollinstanzen implementieren. Auch die Ausbildung von Mitarbeitenden im verantwortungsvollen Umgang mit KI spielt eine zentrale Rolle.

Wie könnte eine solche menschliche Kontrollinstanz in der Praxis aussehen? Was muss sie leisten können?

Eine menschliche Kontrollinstanz könnte als interdisziplinäres AI Leadership Board organisiert sein. Dieses Gremium aus Expertinnen und Experten für IT, Compliance, Ethik und Fachabteilungen würde regelmäßige Audits durchführen, um Transparenz, Zuverlässigkeit und Fairness von KI-Modellen sicherzustellen. Zentrale Aufgaben wären die Überwachung ethischer und rechtlicher Rahmenbedingungen sowie die Sicherstellung der Vereinbarkeit mit Unternehmensrichtlinien und gesellschaftlichen Werten. Ein weiterer Schlüsselpunkt ist die Nachvollziehbarkeit von KI-Entscheidungen: Mitarbeitende müssen verstehen können, wie eine KI zu einem Ergebnis kommt, und im Zweifel eingreifen oder übersteuern können. Neben der Kontrolle hätte das Board eine strategische Rolle: Es würde die Richtung für eine verantwortungsvolle und nachhaltige KI-Nutzung im Unternehmen vorgeben.

Wenn Sie sich eine neue Aufgabe aussuchen könnten, die KI in Zukunft meistern soll, welche wäre das – und wie könnte das die Arbeitswelt nachhaltig verändern?

Eine spannende Aufgabe für KI wäre die Rolle eines echten „Workforce Orchestrators“ – eines intelligenten Assistenten, der nicht nur Aufgaben
automatisiert, sondern aktiv Arbeitsabläufe optimiert und Teams in Echtzeit unterstützt. Diese KI könnte priorisierte To-Do-Listen erstellen, Engpässe frühzeitig erkennen und Meetings oder Deadlines dynamisch anpassen, um die Produktivität
zu steigern. Dadurch würde nicht nur der Arbeitsalltag effizienter, sondern auch die Zusammenarbeit menschlicher und stressfreier, weil sich Mitarbeitende stärker auf kreative und wertschöpfende Aufgaben konzentrieren  könnten.

»Mitarbeitende müssen verstehen können, wie eine KI zu einem Ergebnis kommt, und im Zweifel eingreifen oder übersteuern können.«

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