Design Guide: Der Schlüssel zu einer starken Markenidentität

5 Min. Lesezeit
23.10.2024

Ein konsistentes Markendesign sorgt dafür, dass die Identität und die Werte einer Marke klar kommuniziert werden und nachhaltig im Gedächtnis der Kunden verankert bleiben. Dadurch wird nicht nur die Markenbotschaft unterstützt, sondern auch Vertrauen aufgebaut, der Markenwert gesteigert und eine Differenzierung vom Wettbewerb ermöglicht.

Ein zentrales Instrument zur Sicherstellung eines konsistenten Markendesigns ist der Design Guide. Er enthält alle Richtlinien und Vorgaben für das visuelle Erscheinungsbild einer Marke und hilft sicherzustellen, dass alle Gestaltungselemente einheitlich und professionell umgesetzt werden.

Grundlegende Elemente eines Design Guides

Der Design Guide dient als zentrales Dokument, in dem alle relevanten Gestaltungsregeln festgelegt sind. Diese Regeln beziehen sich auf das Logo, die Farbpalette, die Typografie, die Bildsprache, das Layout und andere grafische Elemente. Mit klar definierten Richtlinien wissen alle Beteiligten, wie das Markendesign zu gestalten ist, unabhängig davon, wer daran arbeitet oder auf welchem Medium es eingesetzt wird.

  1. Einheitliche Logoverwaltung: Der Design Guide legt die korrekte Verwendung des Logos fest, z. B. Größe, Platzierung, Farben und Mindestabstände.
  2. Festgelegte Farbpalette: Farben spielen bei der Markenwahrnehmung eine zentrale Rolle. Ein Design Guide definiert eine feste Farbpalette und gibt genaue Farbwerte vor (z.B. RGB, CMYK, HEX).
  3. Typografie: Der Design Guide definiert die primären und sekundären Schriftarten der Marke und deren Verwendung in verschiedenen Kontexten. Dazu gehören Schriftgrößen, Zeilenabstände, Fettdruck und der richtige Einsatz von Schriftarten.
  4. Bild- und Grafikrichtlinien: Bilder und Illustrationen tragen wesentlich zur Ästhetik der Marke bei. Der Design Guide definiert den Stil der verwendeten Bilder (z.B. minimalistisch, lebendig, realistisch) und gibt Richtlinien für die Verwendung von Fotos oder Grafiken.
  5. Designvorlagen für verschiedene Medien: Ein Design Guide enthält häufig Vorlagen oder bewährte Verfahren für die Gestaltung verschiedener Medien wie Websites, Broschüren, Beiträge in sozialen Medien oder Anzeigen.

Eine Hand schreibt in ein Notizbuch

Anleitung zur Erstellung eines Design Guides

Schritt 1: Zielgruppenanalyse

Bevor Sie mit der Arbeit am Design Guide beginnen, sollten Sie Ihre Zielgruppe genau kennen. Der Design Guide soll das visuelle Erscheinungsbild der Marke einheitlich darstellen, aber auch auf die Bedürfnisse, Erwartungen und Vorlieben der Zielgruppe abgestimmt sein. Wer sind Ihre Kunden? Welche Erwartungen haben sie an das Produkt oder die Marke? Welche Emotionen oder Assoziationen soll das Design bei ihnen wecken?

Schritt 2: Definition der Markenidentität

Ihr Design Guide sollte die Werte und die Identität Ihrer Marke klar widerspiegeln. Beantworten Sie die folgenden Fragen: Was sind die zentralen Werte Ihrer Marke? Welche Botschaft soll vermittelt werden? Wie soll die Marke wahrgenommen werden? (professionell, verspielt, innovativ usw.)

Schritt 3: Logo-Richtlinien festlegen

Das Logo ist eines der zentralen Elemente des Markendesigns. Legen Sie klare Richtlinien für die Verwendung des Logos fest. Dazu gehören: primäre und sekundäre Versionen des Logos, Farb- und Monochromvarianten, Mindestgröße und Freiraum um das Logo sowie unzulässige Modifikationen des Logos (z. B. Verzerrungen, Farbänderungen).

Schritt 4: Farbpalette festlegen

Farben haben eine starke emotionale Wirkung und sind ein wichtiger Teil der Markenidentität. Bestimmen Sie die Farbpalette, die Ihre Marke repräsentiert, indem Sie Primärfarben (z. B. die Hauptfarbe der Marke), Sekundärfarben (unterstützende Farben) und Tertiärfarben (für Akzente oder Hintergrundelemente) verwenden. Geben Sie für jede Farbe den genauen Farbcode an (HEX, RBG, CMYK).

Schritt 5: Erstellung typografischer Richtlinien

Die richtige Schrift trägt zur Wahrnehmung der Marke bei. Wählen Sie primäre und sekundäre Schriftarten aus und legen Sie fest, wie diese verwendet werden sollen. Dazu gehören die Hauptschriftart für Überschriften, die Schriftart für den Fließtext, Schriftgröße, -abstand und -hierarchie, Fettschrift, Kursivschrift und alternative Schriftschnitte. Stellen Sie sicher, dass die Schriften gut lesbar sind und zu Ihrer Markenpersönlichkeit passen.

Schritt 6: Bild- und Grafikrichtlinien festlegen

Der Stil der Fotos muss klar definiert sein. Ob realistisch, minimalistisch, farbenfroh oder in einem anderen Stil, die Bilder müssen die gewünschte Stimmung der Marke vermitteln und mit der gesamten visuellen Identität harmonieren. Wenn Bilder verwendet werden, sollten auch hier klare Vorgaben zu Stil, Farbwahl und Einsatzbereich gemacht werden. Auch für Icons und Symbole sollten Richtlinien zu Form, Größe und Farbverwendung festgelegt werden.

Schritt 7: Erstellung von Layout- und Gestaltungsrichtlinien

Ein konsistentes Layout ist wichtig, um eine einheitliche Nutzererfahrung über verschiedene Medien hinweg zu schaffen. Legen Sie Gestaltungsrichtlinien für die verschiedenen Medienformate fest. Dazu gehören Rastersysteme (für Print und Web), Abstände und Ränder, Platzierung von Text und Bildern sowie Beispiele für verschiedene Layouts (z. B. Website, Social Media, Visitenkarten).

Schritt 8: Beispiele und Do’s & Don’ts

Veranschaulichen Sie anhand von Beispielen, wie das Design richtig und falsch verwendet wird. Dies hilft, häufige Fehler zu vermeiden. Geben Sie z.B. Beispiele für den richtigen Einsatz des Logos, Do’s & Dont’s bei der Typografie oder Farbwahl, gute und schlechte Bildauswahl.

Verschiedene Häkchen

Warum immer mehr Unternehmen ihren Design Guide veröffentlichen

Viele erfolgreiche Unternehmen wie Apple, Audi oder Google haben erkannt, dass Corporate Design in der heutigen Zeit ein wesentlicher Erfolgsfaktor geworden ist und machen ihren Design Guide der Öffentlichkeit zugänglich.

Einer der Hauptgründe für die Veröffentlichung des Design Guide ist die Sicherstellung eines konsistenten Markenauftritts. Global agierende Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre Marke über alle Kommunikationskanäle, Regionen und kulturelle Kontexte hinweg einheitlich dargestellt wird. Ein öffentlich zugänglicher Design Guide ermöglicht es internen Teams, externen Partnern und sogar Fans der Marke, die Designvorgaben korrekt anzuwenden.

Ein Beispiel ist Apple, dessen minimalistischer Ansatz im Corporate Design sich in allen Berührungspunkten der Marke widerspiegelt. Durch klare Richtlinien für die Verwendung von Logo, Farben, Typografie und Bildsprache bleibt Apple über verschiedene Medien hinweg konsistent. Die Veröffentlichung dieser Richtlinien hilft, die Konsistenz der Marke zu wahren und Missverständnisse zu vermeiden.

Indem Unternehmen ihre Corporate-Design-Richtlinien transparent machen, stärken sie das Vertrauen in die Marke und fördern eine tiefere Bindung zu ihren Zielgruppen. Auch Audi ist ein gutes Beispiel dafür, wie die Offenlegung von Designprinzipien die Markenbindung stärken kann. Die Premium-Automobilmarke legt großen Wert auf Klarheit, Präzision und Technik - Werte, die in ihrem Corporate Design deutlich zum Ausdruck kommen. Die Öffentlichkeit kann nachvollziehen, wie sorgfältig das Design geplant wurde, was die Authentizität der Marke unterstreicht.

Tipps zur Aktualisierung und Pflege eines Design Guide

Legen Sie feste Termine (z.B. jährlich oder alle zwei Jahre) für die Überprüfung des Design Guide fest. Auch wenn keine offensichtlichen Änderungen notwendig erscheinen, können kleinere Anpassungen erforderlich sein.

Es sollte ein Team oder eine Kontaktperson innerhalb des Unternehmens benannt werden, die für die Pflege und Überwachung des Design Guides verantwortlich ist. Dieses Team sammelt Feedback und gibt Empfehlungen für Anpassungen. Holen Sie dafür regelmäßig Rückmeldungen von internen Designteams, externen Partnern, Agenturen oder Marketingabteilungen ein. Diese arbeiten täglich mit den Vorgaben und können wertvolle Einsichten liefern, welche Teile des Guides unpraktisch oder veraltet sind.

Der Design Guide sollte Raum für Flexibilität lassen, insbesondere in schnelllebigen Bereichen wie Social Media. Bieten Sie Optionen für den Umgang mit Sonderfällen, z. B. alternative Farbpaletten oder Bildformate.

Aber wann muss ich meinen Design Guide überhaupt aktualisieren? Dafür kann es verschiedene Gründe geben:

  • Wenn ein Unternehmen eine neue Markenstrategie, eine neue Positionierung oder ein neues Markenimage einführt.
  • Wenn neue Kanäle (wie Social Media, Apps, Augmented Reality) entstehen, die spezifische Anforderungen an das Design stellen.
  • Bei Fusionen, Übernahmen oder wesentlichen Änderungen des Produktportfolios.
  • Wenn Feedback von Nutzenden des Guides (Designer, Agenturen, Partner) zeigt, dass bestimmte Regeln unklar oder schwierig anzuwenden sind.
  • Wenn sich Designtrends oder technologische Möglichkeiten entwickeln (z.B. neue Webstandards).

Führen Sie eine Versionierung des Design Guide ein, um den Überblick über Änderungen zu behalten. Dokumentieren Sie, wann und warum bestimmte Regeln angepasst wurden. So können alle nachvollziehen, wie sich das Corporate Design im Laufe der Zeit entwickelt hat.

Auch Microsoft-Office Dokumente sollten Ihr Corporate Design widerspiegeln

Jedes Dokument, ob intern oder extern, trägt zur Wahrnehmung der Marke bei. Wenn das Logo, die Farbpalette oder die Schriftarten in einem Microsoft-Office-Dokument nicht dem Corporate Design entsprechen, entsteht ein inkonsistentes Markenbild.

Hier kann es hilfreich sein, den Design Guide quasi in Ihre Microsoft-Office-Anwendungen einzubetten. Das geht ganz einfach – mit empower® Brand Control.

empower® Brand Control integriert Ihre Markenrichtlinien nahtlos in die Funktionen von Microsoft 365, sodass alle Vorlagen und Gestaltungselemente für die Nutzerinnen und Nutzer immer nur einen Klick entfernt sind. Alle arbeiten automatisch im Corporate Design und sparen Zeit und viele Klicks beim Suchen und Einfügen von Vorlagen und Gestaltungselementen. Die Software ist damit der einfachste und schnellste Weg zu markenkonformen Präsentationen und Dokumenten.

Haben Sie Fragen? Dann melden Sie sich gerne bei uns!

New call-to-action

Zum Newsletter anmelden