Mit dynamischem Branding den Markenwert steigern

6 Min. Lesezeit
27.02.2023

Das Marketing unterliegt einem stetigen Wandeln und auch die Markenkommunikation hat eine rasante Entwicklung hinter sich. Noch vor nicht allzu vielen Jahren erfolgte die Kommunikation ausschließlich über Radio, Fernsehen, Printmedien oder mittels Out-of-Home-Maßnahmen. Der Wandel hin zur digitalen Kommunikation stellt sicherlich eine der größten Veränderungen für viele Unternehmen dar.

So wurde nicht nur die Kommunikation digitalisiert, sondern auch die Marktdynamik hat sich verändert. „Schneller, individueller und interaktiver“, lautet die Devise. Unternehmen können und müssen schneller auf ihr Umfeld und den Wettbewerb reagieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Zusätzlich gilt es, die neuen Bedürfnisse der Generation Z und deren Wunsch nach Interaktivität und Personalisierung zu erfüllen. Hier kommt das dynamische Branding ins Spiel!

Was ist dynamisches Branding?


Dynamisches Branding bietet Unternehmen die Möglichkeit, schnelle Customizations vorzunehmen, um auf Wettbewerb und Markt reagieren zu können. Es handelt sich dabei um eine wertvolle Branding-Methode – vor allem, wenn es um das visuelle Branding geht und darum, sich vom Wettbewerb abzuheben und gleichzeitig wertvolle Beziehungen zu den Zielgruppen aufzubauen.

Generell arbeiten Brands bereits auf eine Personifizierung der Marke hin. Forbes vergleicht das Konstrukt des dynamischen Marketings hingegen mit einem Baum.

dynamisches Branding Definition
Die Wurzeln sind beständig und fest verankert, so wie es die grundlegenden Werte und die Vision eines Unternehmens ebenfalls sein sollten. Der Stamm steht sinnbildlich für die Kombination von Tools und Softwares, mit deren Unterstützung diese Werte in die Öffentlichkeit getragen werden. Die Zweige und Blätter stellen schließlich den flexiblen Part des Brandings dar. Äste können in alle Richtungen wachsen, während Blätter sich schnell an äußerliche Umstände anpassen.

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Auch wenn das dynamische Branding bereits seit über zehn Jahren bekannt ist und genutzt wird, ist anzunehmen, dass die Relevanz weiter steigen wird und sich durch positive Resonanz mehr und mehr Unternehmen mit dem Prinzip auseinandersetzen.


Statisches vs. dynamisches Branding

Wenn man dynamisches Branding mit einem Baum vergleicht, dann ist statisches Branding analog dazu eine Betonstruktur, denn es lässt keinerlei Spielraum für Flexibilität oder Customized Branding. Möchte ein Unternehmen auf den Wettbewerb oder den Markt reagieren, bleibt als einzige Option meist nur ein Rebranding. Und das kostet viel Zeit und Geld. 

statisch vs dynamisches branding
Beim statischen Branding ist das Logo eine einseitige Botschaft des Senders. Es geht eher darum, das Unternehmen auf zeitlose Art und Weise zu repräsentieren, als tatsächlich auf die Empfänger:innen einzugehen.

Wir alle werden an jedem einzelnen Tag mit Hunderten von Logos konfrontiert, zum Beispiel auf Elektrogeräten wie Ihrem Computer, an Autos, Lebensmitteln und Kleidung. Doch es gehört weit mehr zum Branding als nur das Logo. Mit dem statischen Branding verpasst man die Möglichkeit der Individualisierung und die Chance, sich dadurch vom Wettbewerb abzuheben. 


Dynamisches Branding in der Theorie

In erster Linie geht es beim dynamischen Branding um die Visual Identity eines Brands. Viele Unternehmen, die auf statisches Branding setzen, haben zum Beispiel lediglich zwei verschiedene Logos: eines für helle Hintergründe und eines für dunkle. 

Die Customization des dynamischen Brandings spiegelt sich hingegen wider in

  • einer Auswahl an Logos,
  • verschiedenen Farben,
  • unterschiedlichen Typografiearten,
  • grafischen Elementen,
  • Bildern sowie
  • Sprache und Ton.

Um die Dynamik eines Brandings zu visualisieren, bietet es sich an, für all diese Elemente die Stufen 0 bis 3 festzulegen und in Form eines Radar-Grafen die Flexibility Scale darzustellen. Lesen Sie unseren Artikel zur Erstellung von Diagrammen, um zu erfahren, wie Sie ein solches Diagramm anlegen.

dynamisches branding tabelle

Quelle: Emanuel Jochum 


Um nun Ihr eigenes Branding in dieser Flexibility Scale anzuordnen, weisen Sie jedem Punkt einen Wert von 0 bis 3 zu. Befindet sich das daraus resultierende Muster eng um den Mittelpunkt der Grafik, ist Ihr Branding nicht sehr dynamisch.

Bei einem dynamischen Branding kann die Grafik beispielsweise so aussehen:

dynamic branding GrafikQuelle: Emanuel Jochum


Wie ersichtlich wird, sind nicht alle Elemente des Brandings komplett dynamisch. Dies dient dem Wiedererkennungswert. Die Kunst liegt darin, ein Branding zu erschaffen, welches einerseits flexibel ist, andererseits aber eindeutig genug, damit die Kundschaft es mit Ihrem Unternehmen in Verbindung bringt. 

 


Vorteile des dynamischen Brandings

Vorteile von dynamischen Branding

Auch wenn die Ausbalancierung der Dynamik Ihres Brandings vor allem am Anfang eine Herausforderung darstellen mag, ergeben sich daraus folgende Vorteile für Ihr Unternehmen:

  • Brand Consistency, welche trotzdem kreativen Spielraum lässt,
  • Erschließung neuer Zielgruppen, da Ihr Branding durch Customization eine präzisere Zielgruppenerschließung und -ansprache in Ihren Marketingkampagnen zulässt,
  • mehr und verbesserte Möglichkeiten, die Unternehmenswerte an die Zielgruppen zu vermitteln,
  • Flexibilität bei globaler Branding-Expansion, um Ihr Branding an unterschiedliche Länder und Kulturen anzupassen.
  • Sie müssen das Rad nicht immer neu erfinden, wenn Ihr statisches Logo nicht zu Ihrer Werbekampagne oder dem Medium, auf dem die Kampagne geschaltet wird, passt.


3 Beispiele für gelungenes dynamisches Branding

Beispiele für gelungenes dynamisches Branding

Im Folgenden zeigen wir Ihnen drei populäre Beispiele aus Unternehmen, wo dynamisches Branding gelungen ist und die Marke der Kundschaft customized präsentiert wird. 


Google

Bereits vor einigen Jahren hat Google begonnen, ein „Doodle Concept“ umzusetzen. Wenn Sie die Suchmaschine aufrufen, ist das klassische Logo an bestimmten Tagen oder zu bestimmten Anlässen verändert.

Man kann festhalten, dass Google dabei selbstverständlich stets dasselbe Wording verwendet und meist entweder seine Corporate-Farben oder die Standardschrift in diese Doodles einbaut, um so den Wiedererkennungswert zu gewährleisten. Hier sehen Sie als Beispiel verschiedene Halloween-Doodles:

dynamisches Branding Google Doodle Konzept
Quelle: Google


Warner Brothers

Wer die Harry-Potter-Filme gesehen hat, wird sich an den Wandel des Warner-Brothers-Logos erinnern. Dieses wurde von Film zu Film angepasst und hat mit seiner Optik den Film widergespiegelt.

Dabei blieb das Logo an sich – und damit der Wiedererkennungswert – stets gleich, die Farben und Grafiken rund um das Logo wurden jedoch dynamisiert:

dynamisches Branding Warner Brothers Logo Harry Potter
Quelle: Buzzfeed

 

AOL

Bereits im Jahr 2005 beauftragte AOL die Werbeagentur Wolff Olins damit, ein neues Logo-Konzept zu entwickeln. Das Ergebnis sehen Sie in der Mitte der obersten Reihe der folgenden Grafik. Auch hier bleiben Wording und Typografie stets gleich, allerdings bieten die Farbwahl sowie die grafische Darstellung viel Spielraum für Kreativität.

dynamisches Branding AOL
Quelle: thestreet.com


So behalten Sie die Kontrolle über Ihr dynamisches Branding


Veränderung ist unvermeidbar, daher sollten Sie Ihrem Branding eine Dynamik hinzufügen, die Ihnen Flexibilität ermöglicht.

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