Corporate Design Report 02/24

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Einleitung

Herzlich Willkommen zur zweiten Ausgabe unserer Corporate Design Reports im Jahr 2024

Freuen Sie sich auf spannende Einblicke in die Welt des Corporate Designs. Erfahren Sie, wie die zunehmende Digitalisierung das Corporate Design beeinflusst!

Sollte man zuerst die Website relaunchen oder das Corporate Design anpassen? Die Basler AG hat einen für viele unkonventionellen Weg gewählt: Erst die Website, dann das Corporate Design. Warum das genau die richtige Entscheidung war und wie digitale Kanäle und Anforderungen heute das Corporate Design beeinflussen, verrät Anke Wübbelmann im Interview.

Doch was braucht es überhaupt, um ein Corporate Design zu entwickeln und zu pflegen? Ein solides Markenfundament ist das A und O. Eine Brand-Building- Plattform, die schnellen und effizienten Zugriff auf  alle Markenelemente und -inhalte ermöglicht, erleichtert die Markenführung erheblich. Zudem bleibt das Corporate Design konsistent, auch wenn die Marke wächst. Entdecken Sie das Geheimnis eines starken Markenfundaments.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen!

Kapitel I

Wie die digitale Revolution das Corporate Design beeinflusst

                  

Interview mit Anke Wübbelmann von der Basler AG

Ende des letzten Jahres hat die Basler AG erfolgreich einen Relaunch ihrer Website abgeschlossen. Dabei ging das Basler-Team einen unkonventionellen Weg: Zuerst wurde die Website neu gestaltet, dann das Corporate Design angepasst. Warum das genau der richtige Weg war und wie digitale Kanäle und Anforderungen heute das Corporate Design beeinflussen, verrät Anke Wübbelmann im Interview. Sie ist Executive Director Communications und seit über 25 Jahren für den Basler Konzern tätig, der seit 1999 an der Börse notiert ist.

Basler ist ein international führender Hersteller von hochwertigen Kameras und Kamerazubehör für Anwendungen in der Fabrikautomation, der Medizin, im Verkehrswesen und vielen anderen Bereichen.

Frau Wübbelmann, Sie arbeiten seit vielen Jahren in der Unternehmenskommunikation der Basler AG. Was begeistert Sie an dieser Tätigkeit?

Die Herausforderungen in der Unternehmenskommunikation haben sich in den letzten 25 Jahren enorm gewandelt, was meinen Job besonders interessant macht. Ich erinnere mich noch lebhaft an den Zeitpunkt, als wir entschieden, den ersten Mitarbeiter einzustellen, der sich ausschließlich um das Onlinemarketing kümmern sollte. Damals fragten wir uns, ob diese Person ausgelastet sein würde. Heute sind nach dem Paradigmenwechsel, den die digitale Transformation gebracht hat – und wie man sich denken kann –, fast alle der 50 Mitarbeitenden in unserer Abteilung mit Themen rund um Online beschäftigt.

Es bieten sich scheinbar unendlich viele Optimierungsmöglichkeiten, was uns kontinuierlich vor die Herausforderung stellt, unsere Ressourcen optimal einzusetzen, um Kunden zu begeistern und uns von unseren Wettbewerbern zu differenzieren. Dennoch bemerken wir als B2B-Unternehmen häufig, dass wir den B2C-Unternehmen in einigen Bereichen hinterherhinken. Das ist manchmal frustrierend, aber zugleich auch aufbauend, wenn deutlich wird, wie viel Potenzial noch vor uns liegt.

Die Themen der letzten Jahre drehten sich insbesondere um Content-Marketing, Storytelling, Datenanalysen, Personalisierung und Lead Handling bzw. Lead Nurturing, während wir aktuell mit der Einführung von KI den nächsten revolutionären Wandel in den Marketingabteilungen erfahren.

Anke Wübbelmann Basler AG

Diese Veränderungen zu erleben, sie gewinnbringend für das Unternehmen einzusetzen und die Kolleginnen und Kollegen mit auf die Reise zu nehmen, bereitet mir große Freude. Automatisierte Kommunikationsstrategien, KI-gestützte Chatbots und prädiktive Analytik sind einige der Themen, die vor uns liegen.

Was war der ausschlaggebende Grund für den Relaunch der Website?

Die Hauptmotivation für den Relaunch der Website war die Aktualisierung und Verbesserung der Webtechnologien, einschließlich des Content-Management-Systems, des Produktinformationsmanagements, der Übersetzungsschnittstelle und der Shopware. Unser Ziel war es, einen Technologie-Stack zu implementieren, der Automatisierung und selbstlernende Systeme in allen Phasen der Customer Journey ermöglicht, um den wachsenden Anforderungen gerecht zu werden, wie beispielsweise der Bereitstellung lokalisierter und personalisierter Inhalte.

Ein weiterer Beweggrund war der Wunsch, die Website nahtlos mit dem Webshop zu verzahnen, um eine verbesserte Customer Experience zu gewährleisten.

Letztlich waren wir mit der bestehenden Architektur der Inhalte und dem im Laufe der Jahre gewachsenen Design der Website nicht mehr zufrieden. Das „Look & Feel“ der Website entsprach nicht mehr unserem Anspruch als Marktführer der Computer-Vision-Branche.

Warum haben Sie sich dafür entschieden, zuerst die Website zu relaunchen und dann das Corporate Design anzupassen?

      

Es war uns wichtig, das Design der Website – als zentrales Element der Kundeninteraktion – so zu gestalten, dass es sich deutlich von unseren Wettbewerbern abhebt und unsere Vorreiterrolle in Sachen Innovation und Technologie unterstreicht.

Der Einsatz von Webanalyse-Tools während des Relaunch-Prozesses half uns dabei, datenbasierte Entscheidungen über die Priorisierung der notwendigen Änderungen zu treffen. Zudem erhielten wir über A/B-Tests und Kunden-Fokusgruppen, denen wir einen Click-Dummy zur Verfügung stellten, direktes Feedback von Benutzern, welche Elemente des Designs verbessert werden müssen, um die Benutzerfreundlichkeit und das Nutzererlebnis zu steigern. So konnten wir das Design im laufenden Prozess optimieren, um den Bedürfnissen der Nutzer zu entsprechen.

Diese praxisnahen Maßnahmen im Projekt stellten sicher, dass die Anpassung des Corporate Designs im Rahmen des Website-Relaunchs nicht nur strategisch fundiert, sondern auch in der Umsetzung effektiv war. Eine rein theoretische Weiterentwicklung des Corporate Designs hätte niemals ein derart kundenorientiertes Ergebnis erzielen können.

Wie haben Sie das richtige Design für die Website gefunden?

Die Entwicklung des passenden Designs für unsere Website begann mit einer detaillierten Wettbewerbsanalyse und der Sichtung von Best-Practice-Beispielen aus dem Umfeld fortschrittlicher Technologie- und Softwareunternehmen. In Verbindung mit unserer Zielsetzung, auf die ich zuvor schon eingegangen bin, führte dies zu einem ausführlichen Briefing, das wir an zwei ausgewählte Agenturen weiterleiteten, die dezidiert auf UI-Design fokussiert sind. Dies ist eine Kompetenz, die zu diesem Zeitpunkt nicht im Unternehmen vorhanden war.

Die Agenturen begannen mit der Entwicklung grundlegender Designansätze und präsentierten uns diese anhand von gestalteten Beispielseiten. Daraufhin wählten wir eine Designrichtung aus und entschieden uns somit für einen Partner im Projekt.

Nach welchen Kriterien haben Sie die Schriften und Farben ausgewählt?

Bei der Auswahl der Schriften für unsere Website folgten wir den Empfehlungen der Agentur, die neben der guten Lesbarkeit auch technische Faktoren wie Ladezeiten, Browserkompatibilität, geräteübergreifende Zugänglichkeit und Lizenzbedingungen berücksichtigte. Unser Ziel war es, Schriften zu wählen, die nicht nur visuell ansprechend sind, sondern auch die Benutzererfahrung positiv beeinflussen.

In Bezug auf die Farbgestaltung verwendeten wir limbische Codes. Diese basieren auf der Erkenntnis, dass Farben spezifische emotionale Reaktionen und Verhaltensweisen bei den Nutzern auslösen können. So wird Blau oft mit Ruhe, Vertrauen und Professionalität in der Farbpsychologie assoziiert. Mithilfe der limbischen Codes überprüften wir, welche Farben am besten zu den von uns angestrebten Emotionen passen.

Durch Trendanalysen fanden wir heraus, dass unsere Haupt-Persona, der Entwickler, sich mit dem Dark Mode, das heißt helle Schrift auf dunklem Hintergrund, besonders wohlfühlt. Auf der Grundlage dieser Erkenntnis wählten wir diesen für unsere wichtigsten Einstiegsseiten, während wir für textintensive Seiten einen hellen Hintergrund wählten, um Lesbarkeit und Benutzerfreundlichkeit zu maximieren.

Auszug Markenhandbuch Basler AG

Auf den grundlegenden Designentscheidungen aufbauend entwickelten wir einen Click-Dummy, den wir im Rahmen von A/B-Tests mit Kunden erprobten. Das Nutzerfeedback floss in weitere Detailentscheidungen ein, die schließlich in einer Komponentenbibliothek zusammengefasst wurden und heute als digitales Storybook oder Styleguide dienen. Als Komponenten bezeichnen wir in diesem Zusammenhang Call-to-Actions, Buttons, Formulare, Headlines oder Textblöcke. Darüber hinaus wurden Bildsprache-Guides für Produktdarstellungen, Fotos, Icons und Illustrationen entwickelt.

Welchen Einfluss hat die Digitalisierung auf das Corporate Design?

Viele Unternehmen haben ein Corporate Design, das in einer Ära entstand, in der traditionelle Kommunikationsformen vorherrschten, und das seitdem nur geringfügig weiterentwickelt wurde. Doch mittlerweile hat die Digitalisierung neue Plattformen und Medien etabliert, die für die Gestaltung und Weiterentwicklung des Corporate Designs von erheblicher Bedeutung sind:

  • Das Corporate Design muss über all diese Kanäle hinweg konsistent sein, um die Markenidentität zu wahren.
  • Es bedarf flexibler und skalierbarer Designelemente. Logos, Schriftarten und andere Gestaltungselemente müssen so konzipiert sein, dass sie auf verschiedenen Bildschirmgrößen und mit unterschiedlichen Auflösungen gut aussehen und funktionieren.
  • Außerdem ist die Benutzererfahrung im digitalen Umfeld entscheidend. Das Corporate Design muss nicht nur ästhetisch ansprechend sein, sondern auch eine intuitive und benutzerfreundliche Interaktion ermöglichen.
  • Zu guter Letzt darf das Corporate Design nicht mehr so starr sein, sondern muss sich dynamischer und schneller an Marktveränderungen und neue Trends anpassen können.

Welche Anforderungen werden heutzutage an die Mitarbeitenden in der Grafik gestellt?

                      
Im Grafik- und Designbereich beobachten wir eine deutliche Verlagerung der erforderlichen Kompetenzen und des notwendigen Wissens. Während sich das Grafikdesign einst überwiegend auf Printmedien konzentrierte, ist heutzutage eine fundierte Kenntnis in digitalen Bereichen unerlässlich, insbesondere in Bezug auf Benutzeroberflächen und Nutzererfahrungen Ein Verständnis für die speziellen Herausforderungen und Instrumente des digitalen Designs ist zwingend notwendig. Gute UI-Designer verstehen es, auf die Nutzung von Technologie durch den Menschen einzugehen, und sind in der Lage, Lösungen zu entwickeln, die sowohl visuell ansprechend als auch praktisch sind.

Wie können Mitarbeitende mit dieser Entwicklung Schritt halten?

Diese Entwicklung erfordert eine kontinuierliche Weiterbildung und Flexibilität. Angesichts der rasanten Evolution der digitalen Welt ist es ein Irrglaube, dass allein die Beherrschung traditioneller Designprinzipien ausreiche. Designer müssen zwangsläufig mit den neuesten Entwicklungen, Werkzeugen und Technologien vertraut sein, um auf dem Arbeitsmarkt bestehen zu können und relevant zu bleiben.

Die überwältigende Vielfalt und Komplexität der ständig neu aufkommenden Technologien und Tools kann einschüchternd sein. Designer stehen möglicherweise vor der Schwierigkeit zu entscheiden, wo der beste Ausgangspunkt für ihre Weiterbildung liegt oder welche Fähigkeiten besonders gefragt sind.

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, ist es entscheidend, dass Designer lernbereit und offen für persönliche Entwicklung sind und durch die Förderung ihrer Vorgesetzten unterstützt werden.


Sehen Sie digitale Kanäle oder Formate, die eine Ausnahme vom Corporate Design darstellen?

Unser Corporate Design, das sich in diversen Touchpoints wiederfindet, zielt darauf ab, ein breites Spektrum an Berufsgruppen und Personas unter unseren Kunden anzusprechen. Für ein B2B-Unternehmen wie die Basler AG besteht die besondere Herausforderung darin, diese vielfältigen Personas effektiv zu erreichen und zu engagieren. Beispielsweise unterscheiden sich die Benutzererfahrungen und spezifischen Bedürfnisse von Softwareentwicklern deutlich von denen der Einkaufsgruppen unserer Kunden.

In bestimmten Fällen kann daher eine flexiblere Anwendung der Designstandards notwendig sein, insbesondere in sich rasch entwickelnden Feldern wie der Softwarebranche. Diese Flexibilität ermöglicht es uns, mit aktuellen Designtrends und Nutzererwartungen Schritt zu halten und unsere Marke modern sowie relevant zu gestalten, ohne dass eine umfassende Überarbeitung des Corporate Designs für alle Bereiche erforderlich ist.

Große Softwareunternehmen investieren erheblich in Forschung und Entwicklung, um ihre Designs zeitgemäß, attraktiv und funktional zu gestalten. Ein Corporate Design, das sich an solch führenden Standards orientiert, kann das Vertrauen in die Professionalität der Software auch von kleineren Unternehmen stärken. Softwareentwickler, die täglich mit einer Vielzahl von Tools arbeiten, profitieren von einer konsistenten und intuitiven Benutzeroberfläche, die ihre Produktivität steigert und die Einarbeitungszeit in neue Tools reduziert. Das Corporate Design sollte diese Bedürfnisse und Erwartungen unterstützen und nicht behindern.


Wie schafft man es, trotz solcher Ausnahmen konsistent im Design zu bleiben und die Wiedererkennbarkeit nicht zu verlieren?

Unsere wichtigste Erkenntnis aus diesem Projekt zum Relaunch der Website besteht darin, dass es nicht mehr zeitgemäß ist, sich stur an feste Designvorgaben zu klammern. Die rasante Entwicklung im digitalen Bereich und die sich wandelnden Erwartungen unserer Zielgruppe verlangen nach einem flexibleren Designansatz. An jedem Touchpoint haben wir sorgfältig geprüft, was tatsächlich sinnvoll ist, und versucht, unseren Corporate-Design-Rahmen flexibel zu interpretieren. Dabei war uns das Ziel einer herausragenden Nutzererfahrung wichtiger als die strikte Befolgung eines Design-Handbuchs. Gleichzeitig sind wir davon überzeugt, dass unsere Marke trotz einer flexibleren Auslegung des Designs auch weiterhin deutlich erkennbar bleibt.


Wie gehen Sie vor, um Ihr neues Corporate Design auf alle anderen Formate und Kanäle zu übertragen? Gibt es Prioritäten?

Um das neue Corporate Design auf verschiedene Formate und Kanäle zu übertragen, haben wir unseren Fokus zunächst auf jene Formate gerichtet, die direkt mit unserer Website verbunden sind. Dazu gehören beispielsweise Online-Banner bzw. Online-Anzeigen und unser E-Newsletter. Dieser Schritt war entscheidend, um ein konsistentes Markenerlebnis zu garantieren und Diskrepanzen im Corporate Design zu verhindern, insbesondere für Besucher, die über diese Kanäle auf unsere Website gelangen.

Screenshot Website Basler AG

Digitales Corporate Design wird zukünftig nicht nur ästhetischen Kriterien folgen, sondern auch von technologischen Innovationen, sozialen Werten und Nutzererwartungen beeinflusst sein. Ich nehme an, dass Unternehmen zunehmend dynamische Designsysteme entwickeln werden, die es ermöglichen, das Corporate Design schnell und effizient an verschiedene Kontexte und Nutzerbedürfnisse anzupassen. Dies bedeutet eine Abkehr von starren Design-Manuals hin zu flexibleren, anpassungsfähigen Richtlinien.

Außerdem werden Unternehmen verstärkt personalisierte Erlebnisse bieten müssen, die auf die Präferenzen und das Verhalten einzelner Nutzer zugeschnitten sind. Dies könnte eine stärkere Diversifizierung in der visuellen Kommunikation und im Corporate Design erfordern, um verschiedene Nutzergruppen gezielter anzusprechen.

Weitere Trends gehen in Richtung Barrierefreiheit, Nachhaltigkeit – durch die Verwendung umweltfreundlicher Farben und Materialien in der visuellen Kommunikation – oder auch der Nutzung von KI im Designprozess, um Arbeitsabläufe zu optimieren und neue kreative Möglichkeiten zu eröffnen.

   
Kapitel II

So bauen Sie das Fundament Ihrer Marke auf

              
Tipps von Toby Williams von Frontify zum Aufbau einer Brand-Building-Plattform

So wie ein solides Gebäudefundament Architekt:innen in die Lage versetzt, großartige und dauerhafte Monumente der Ingenieurskunst zu errichten, ist ein solides Markenfundament unerlässlich für die Entwicklung und Pflege Ihres Corporate Designs.

Eine Brand-Building-Plattform, von der aus Sie schnell und effizient auf alle Markenelemente und -inhalte zugreifen und diese effektiv nutzen können, erleichtert die Markenführung erheblich. Darüber hinaus bleibt Ihr Corporate Design konsistent, während es wächst.

Doch was ist das Geheimnis hinter einem starken Markenfundament?

Andere Formate, deren direkte Verbindung zur Website weniger offensichtlich ist, beispielsweise Messestände oder gedruckte Materialien wie Broschüren, wurden in einem zweiten Schritt angepasst. Diese Anpassung erfolgte gezielt und wurde erst dann vorgenommen, als das Format relevant wurde. Unser Ziel war es stets, einen einheitlichen und erkennbaren Markenauftritt über sämtliche Touchpoints hinweg zu gewährleisten. Dabei planen wir jedoch, die Implementierung des Designs über einen längeren Zeitraum zu strecken, um einen effizienten Einsatz unserer Ressourcen zu ermöglichen und zugleich die Markenkohärenz zu wahren.


1. Kreativität mit Einschränkungen

 

In vielen Branchen stoßen Marken bei ihren Marketingbemühungen an Grenzen. Im Gesundheitssektor beispielsweise ist direkte Produktwerbung in vielen Ländern untersagt. Solche Einschränkungen können das Wachstum einer Marke behindern, wenn kein effektives Markenmanagement vorhanden ist, das diesen Herausforderungen begegnet.

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Ohne ein funktionierendes Brand Portal ist es nahezu unmöglich, ein starkes Markenerlebnis in solchen Organisationen effektiv zu verbreiten. Wenn Sie erkennen, wann Marketingbeschränkungen Anpassungsfähigkeit erfordern, und Ihr Brand Portal entsprechend gestalten, kann Ihre Marke trotz dieser Hindernisse ein starkes Markenerlebnis entwickeln.

Bauen Sie Ihre Toolbox so auf, dass sie auch unter Marketingbeschränkungen funktioniert, und arbeiten Sie mit lokalen Teams, um Ihr Angebot zu optimieren.

2. Markenpower für alle

Der Gedanke „Eine Marke wird von Menschen gemacht“ ist ein Grundpfeiler des Corporate Designs. Jeder Stakeholder, der als Markenbotschafter auftritt, kann die Markenidentität stärken. Mit einer Brand-Building-Plattform kann dieser Gedanke der Befähigung wirklich Flügel bekommen. So wie das persönliche Erlebnis eines Besuchs des Grand Canyon weit über das Betrachten eines Landschaftsfotos hinausgeht, ermöglicht die Schaffung eines Markenzentrums, in dem Kreative mit der Marke und all ihren Assets interagieren können, ein viel stärker kulturell geprägtes Markenverständnis.

Die Betonung eines integrierten Ansatzes bei der Markenentwicklung erfordert ein hohes Maß an Offenheit in Bezug auf Ihre Marke, damit die Teams, die mit der Marke arbeiten, diese vollständig verstehen. Eine offene und zugängliche Plattform für die Markenentwicklung ermöglicht es Ihren Teams, eine klare Vorstellung davon zu vermitteln, wie die Marke vorangebracht werden soll, und die dafür erforderlichen Ressourcen bereitzustellen.

Schaffen Sie einen Brand Hub, der es den Teammitgliedern ermöglicht, sich mit Ihrer Marke und Ihren Werten zu identifizieren.

3. Zuerst die Planung, dann die Umsetzung

Selbst die besten Pläne scheitern oft an der Umsetzung, daher muss Ihre Markenstrategie flexibel genug sein, um die Umsetzung zu überstehen. Dies ist besonders wichtig, wenn Ihre Marke einen Rebranding-Prozess durchläuft, um eine neue Richtung und Identität zu schaffen. Natürlich ist es wichtig, einen Geschäftsplan für die Präsentation Ihrer Marke zu entwickeln. Doch allzu oft scheitern Marken trotz einer soliden Strategie bereits an der ersten Hürde. In den meisten Fällen ist dies auf mangelndes Markenmanagement seitens der Stakeholder und Verantwortlichen zurückzuführen.

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Wenn Sie bei der Entwicklung Ihres Markenfundaments das Endergebnis im Auge behalten, können Sie Ihren Kreativteams die richtigen Werkzeuge an die Hand geben, um Ihre Vision zu verwirklichen. Konzentrieren Sie sich auf die Entwicklung eines Brand Hubs, auf den alle Teammitglieder zugreifen können, und auf einen robusten Arbeitsablauf, der Feedback und Änderungen problemlos zulässt. Auf diese Weise können sich alle an der Strategie und ihrer Umsetzung beteiligen.

Implementieren Sie einen soliden kreativen Workflow, damit die Umsetzung ein Spiegelbild Ihrer Markenvision darstellt.

4. Geteilter Erfolg

Ganz gleich, ob Sie ein aufstrebendes Start-up oder ein weltweit etabliertes Unternehmen sind, Ihre Brand-Building-Plattform muss auf Zusammenarbeit ausgerichtet sein.

Die Verantwortung für eine Marke im eigenen Team zu übernehmen, kann eine Herausforderung sein und erfordert ein hohes Maß an Kommunikation zwischen Entscheidungsträger:innen und Kreativen. Noch größer wird die Herausforderung, wenn externe Gruppen globaler Subteams die Verantwortung für Ihre Marke übernehmen, insbesondere wenn jedes Subteam lokale Bedürfnisse berücksichtigen muss.

Indem Sie die Zusammenarbeit in den Mittelpunkt Ihrer Brand-Building-Plattform stellen, können Sie die Integrität Ihrer Markenidentität bewahren und den lokalen Teams gleichzeitig die nötige Freiheit gewähren.

Zusammenarbeit, sei es auf lokaler oder globaler Ebene, ist unerlässlich und wird durch einen verlässlichen Brand Hub erleichtert.

5. Die Mischung macht's

Die Schaffung einer einheitlichen Markenidentität ist für jedes Unternehmen von entscheidender Bedeutung, da andernfalls die Botschaft und die Strategie stark verwässert werden. Eine häufige Falle für Unternehmen, die eine Marke aufbauen, besteht jedoch darin, diese konsistente Botschaft um jeden Preis durchsetzen zu wollen, was häufig zu einem weniger überzeugenden Marketing führt. Der Schlüssel zu einer starken Brand-Building-Plattform liegt darin, die perfekte Balance zwischen einer konsistenten Markenbotschaft und dem Ausreizen der Grenzen der Kreativität zu finden.

Es ist eine große Kunst zu wissen, wann man sich an die Regeln halten und wann man die Grenzen ausdehnen kann. Sie müssen eine klare Vorstellung davon haben, in welchen Bereichen Sie sich strikt an die Marke halten müssen und wo Sie experimentieren können. Eine solide, grundlegende Brand-Building-Plattform ermöglicht es Ihnen, mit der nötigen Konsequenz zu arbeiten, und Ihren Teammitgliedern, gemeinsam an Projekten mitzuwirken, die mehr kreative Freiheit erlauben – was ebenso wichtig ist.

Mit einer starken Brand-Building-Plattform kann Ihre Marke auf einem kohärenten Fundament aufbauen und gleichzeitig an ihre kreativen Grenzen gehen.

6. Tools, die Schritt halten

Ob es um eine konsistente Markenbotschaft, kreativen Freiraum oder die Zusammenarbeit von Fachleuten geht, eines ist beim Aufbau einer Markenbasis entscheidend: eine starke, robuste und benutzerfreundliche Palette an Tools.

Es mag wie eine Selbsverständlichkeit klingen, aber um eine starke Brand-Building-Plattform aufzubauen, benötigt man leistungsfähige Branding-Tools. Marken, die immer noch auf traditionelle Methoden des Markenmanagements setzen (wie gemeinsam genutzte PDFs, Cloud-Ordner und endlose Dokumentversionen), haben es viel schwerer, mit ihrer Marke Schritt zu halten. Wenn Sie sich die Zeit nehmen, um sicherzustellen, dass Ihre Markenmanagement-Tools optimal für diese Aufgabe geeignet sind, können Sie die Grundsätze der Markeninfrastruktur wesentlich effektiver und effizienter anwenden.

Erstellen oder finden Sie einen Brand Hub, der Ihren Markenbedürfnissen entspricht - vom Asset Management bis zu Tools für die Zusammenarbeit.

Eine erfolgreiche Brand-Building-Plattform geht über die reine Verwaltung digitaler Inhalte hinaus: Sie bietet allen Mitarbeitenden den Zugang, den sie für die Arbeit mit Ihrer Marke benötigen, sei es in Form von kreativen Tools, kollaborativen Arbeitsbereichen oder konsistenten Markenrichtlinien. Eine gute Basis verankert die Arbeit aller Teams im Markenkern, ohne E-Mail-Pfade, verwirrende Dateiversionen und eine Überflutung mit PDFs.

Für viele moderne, zukunftsorientierte Marken sind traditionelle Methoden des Markenmanagements schlicht nicht mehr zeitgemäß. Frontifys integriertes, benutzerfreundliches DAM und maßgeschneiderte Brand Portals bieten einen One-Stop-Shop für alles, was mit Marken zu tun hat, und liefern eine Single Source of Truth für die Markenverwaltung. Dieses moderne Markenmanagement beseitigt Verwirrung und ermöglicht es Ihren Teams, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren – die erfolgreiche Umsetzung Ihrer Branding-Pläne.

Verschiedene Personen arbeiten mit Frontify

Toby Williams ist Werbetexter bei Frontify, wo er an der Entwicklung der Marke Frontify arbeitet, um Unternehmen beim Aufbau ihrer Marke zu unterstützen. Frontify ist die Brand-Building-Plattform für führende Marken. Durch die Kombination eines benutzerfreundlichen DAM mit maßgeschneiderten Portalen ermöglicht Frontify Kreativen und Marketingexpert:innen, zu entwerfen, zu organisieren und zusammenzuarbeiten.

Das SaaS-Unternehmen wurde 2013 gegründet und beschäftigt heute mehr als 300 Mitarbeitende. Frontify hat seinen Hauptsitz in St. Gallen, Schweiz, und unterhält weitere Büros in New York City, USA, und London, UK.

Kapitel III

Storytelling mittels künstlicher Intelligenz im Marketing

              

Der Vormarsch von AI (Artificial Intelligence) steckt laut der Meinung von KI-Fachleuten zwar noch in den Kinderschuhen, schreitet jedoch in beeindruckender Geschwindigkeit voran. Es besteht kein Zweifel, dass die Evolution von KI zu den signifikantesten Meilensteinen der digitalen Revolution zählt und – wie alle bahnbrechenden Entwicklungen – das Potenzial hat, wahrlich Großes zu bewirken. Im Guten wie im Schlechten. Und da sich das Große nun mal oft im Kleinen widerspiegelt, offenbart sich diese Dualität auch in der kreativen Content-Erstellung mittels KI im Marketing. Sogenannte AI-Chatbots wie Bing Chat von Microsoft, ChatGPT von OpenAI, Google Gemini und Co. sind ohne Weiteres dazu imstande, anhand von wenigen Prompts auf den ersten Blick in sich stimmige Geschichten zu verfassen.

Die Frage, ob die künstliche Intelligenz das Storytelling im Marketing komplett übernehmen kann, sowie die Vor- und Nachteile von AI in diesem Bereich sind die Kernthemen dieses Artikels.

Ein grober Einblick in die Funktionsweise von AI

Um zu verstehen, wie es einem KI-Chatbot wie beispielsweise ChatGPT von OpenAI möglich ist, innerhalb von wenigen Augenblicken ganze Storylines aus der Wiege zu heben, ist ein kurzer Einblick in die Funktionsweise künstlicher Intelligenzen notwendig.

Zunächst sind AIs nichts anderes als Computerprogramme. Allerdings haben diese Programme die Fähigkeit, sich durch die selbstständige Aneignung von Wissen weiterzuentwickeln. Dies geschieht, indem die KI-Systeme anhand gigantischer Datensätze dazu trainiert werden, mittels Algorithmen Muster zu erkennen und daraus zu lernen. Man spricht hier vom maschinellen Lernen (ML), das wiederum in verschiedene Modelle wie Entscheidungsbäume sowie neuronale und künstliche neuronale Netze unterteilt ist. Neuronale Netze sind wiederum Modelle, welche die Funktionsweise des menschlichen Gehirns als Blaupause nutzen.

Ein weiteres Schlüsselelement der KI-Chatbots ist eine natürliche Sprachverarbeitung, die es den Programmen ermöglicht, menschliche Sprachen zu verstehen und zu generieren. Je länger ein:e User:in mit der KI arbeitet, desto mehr stimmt sich das Programm auf die Bedürfnisse der jeweiligen User:innen ein. Was AIs von unserer Lernfähigkeit deutlich absetzt, ist die unglaubliche Geschwindigkeit, mit der künstliche Intelligenzen in Sekundenschnelle Datenmengen durchforsten, deren Umfang für die menschliche Vorstellungskraft nicht fassbar ist.

Um dies zu verbildlichen: Wenn wir zu einem Thema recherchieren, dann lesen wir über ein paar Stunden hinweg einige Fachartikel, schauen uns YouTube-Videos an und/oder hören eventuell noch einen Podcast. KI hat in einem Bruchteil dieser Zeitspanne das komplette Internet nach Informationen durchkämmt, die zu den Kernpunkten des Themas passen.

Die Fähigkeit von KI, Geschichten zu generieren

Ein Paradebeispiel, das ganz deutlich darlegt, wozu KI in Sachen Storytelling im Marketing fähig ist, ist die Website von Afri Cola. Die Marketingagentur hinter der Website – die Wallek von Zitzewitz Werbeagentur GmbH - hat alle Inhalte von AI generieren lassen, angefangen von einem Großteil der Codierung über die Bilder bis hin zu den einzelnen Storys der verschiedenen Afri-Welten. Einzig das Prompt Engineering, also die Erstellungen der Eingabebefehle, sowie das kreative Gesamtkonzept wurden von Menschenhand kreiert. User:innen können sich auf der Website alle Prompts anzeigen lassen, um so die Entwicklungsgeschichten der einzelnen Unterseiten, Bilder und Storys (Afri-Welten) nachvollziehbar zu machen. Das Ergebnis ist beeindruckend. Und dank der radikal verkürzten Zeitspanne, in der neue KI-generierte Geschichten entstehen, veröffentlicht die Marketingagentur wöchentlich neue Afri-Welten.

Werbekampagne Afri Cola

Auch wenn sich die Afri-Website durchaus als ein positiver Vorbote dieser rasanten Entwicklung von KI im Marketing präsentieren lässt, so ist AI heute schon nicht mehr aus den kreativen Entstehungsprozessen wegzudenken. Blogs, Übersetzungen, Grafiken, Videos und vieles mehr werden quasi auf Knopfdruck generiert. Dies spart nicht nur Zeit, sondern auch Geld, das ansonsten für die Beauftragung von externen Content Creators investiert würde.

Dank der Fähigkeit der KI, sich mit jedem Prompt auf die Wünsche und Bedürfnisse der Userin bzw. des Users einzulassen, werden die gelieferten Ergebnisse zusehends besser. Der Trick liegt hier in der Formulierung der Eingabebefehle.

Prompt Engineering für AI Storytelling: Ein kurzer Einblick

Mit einem Prompt wie „Generiere mir eine gute Marketingstory zum Produkt XYZ, die 2.500 Wörter umfasst“ liefern AI-Chatbots zwar ein Ergebnis, doch höchstwahrscheinlich keines, das sich auch nur ansatzweise verwenden ließe. Grundsätzlich gilt die Devise, dass klar formulierte, mit Schlüsselwörtern bereicherte und möglichst zielgerichtete Prompts zu besseren Resultaten führen. So soll ein Prompt grundsätzlich folgende Kernpunkte enthalten:

  • Zielgruppe
  • Textstil und Tonalität
  • Zweck der Story
  • Form (Wort- und/oder Zeichenanzahl)
Mehrere Schreibmaschinen auf Schreibtischen

Grundlegende Prompt-Tipps für Storytelling im Marketing

1. Ein klares Ziel definieren
Bevor es an die Formulierung des Prompts geht, sollten die Ziele der Marketing-Story klar gesteckt sein. Welche Botschaft soll vermittelt werden? Welche Bedürfnisse soll die Story wecken und welche Emotionen hervorrufen?
 
2. Die Zielgruppe ausloten
Jede erfolgreiche Marketingkampagne fußt auf einer fundierten Zielgruppenanalyse. Das ist beim strategischen Storytelling nicht anders. Zunächst gilt es auszuloten, wer die Leser:innen und/oder Zuhörer:innen sind. Diese Erkenntnis setzt nicht nur die Tonalität und Sprache, sondern auch das Setting, in der die Geschichte spielt, sowie die Kanäle, über welche die fertige Story präsentiert wird.
 
3. Den Konversationsstil anpassen
Viele KI-Chatbots bieten die Möglichkeit, den Konversationsstil dem jeweiligen Thema anzupassen. Bei Microsoft Bing Chat lauten die drei Stufen „Kreativ“, „Ausgeglichen“ und „Genau“. Geht es demnach um eher faktische Inhalte, wäre „Genau“ die richtige Wahl. Bei Marketing-Storys, die ein jüngeres Publikum ansprechen, sollte der Konversationsstil auf „Kreativ“ gestellt werden.
 
4. Kreative Prompts nutzen
Je kreativer die Prompts formuliert werden, desto kreativere Geschichten fördern die KI-Chatbots zutage.
 
5. Kontext liefern
KI ist sehr gut dazu imstande, aus dem Kontext heraus inspirierende Ansätze zu finden. Hier helfen beispielsweise Links zu externen Quellen wie vorherigen Marketingkampagnen, Unternehmens- und/oder Produktgeschichten etc.
 
6. Prompts fortlaufend testen und optimieren
Sollte ein Prompt kein zufriedenstellendes Ergebnis liefern, ist es sinnvoll, verschiedene Prompts zu erstellen und die Ergebnisse dann miteinander zu vergleichen. Prompt Engineering ist vor allem zu Beginn ein Prozess, der auf der Trial-and-Error-Methode basiert.

Mit Ketten-Prompts zu besseren Marketing-Storys

Weiterhin ist es gerade bei umfangreicheren Storys wichtig, die KI schrittweise an das gewünschte Resultat heranzuführen. Fachleute sprechen hier von Chain Prompting (Ketten-Prompten). Ein guter Ansatz ist es, mittels Fragen an die KI eine Storyline zu erstellen. So lässt man als Beispiel die KI zunächst eine Szene beschreiben, in der das zu vermarktende Produkt gezeigt wird:
 

Prompt:

  • Erzähle mir eine Geschichte von einem jungen Mann, der in seinem Garten grillt und dabei ein kaltes Bier trinkt.
  • Zielgruppe: 25 bis 45 Jahre
  • Textstil: lustig, locker und persönlich
  • Zweck: Vermarktung der Biersorte ZISCHT
  • Zwei Absätze mit jeweils circa 250 Wörtern

Die generierte Story lässt sich dann Prompt für Prompt ausfeilen.

Prompt:

  • Erweitere die Geschichte: Max probiert das Bier ZISCHT, welches seine Frau zum ersten Mal gekauft hat, und ist wider Erwarten von der neuen Marke begeistert.

Mit jedem Prompt lernt die KI, sich den Vorstellungen der User:innen anzupassen und zusehends treffsicherere Storys zu generieren. Chain Prompting lässt sich zudem auch für die Charaktererstellung, die Bildbeschreibungen und viele weitere Komponenten des Storytellings im Marketing verwenden.

Tipp: Wenn die Prompts auf Englisch verfasst werden, liefern die heutigen KIs gerade bei komplexen Themen bessere Ergebnisse. Das liegt daran, dass die AIs vornehmlich mit englischsprachigen Datensätzen trainiert werden. Es ist allerdings absehbar, dass die Eingabesprache in naher Zukunft diesbezüglich kaum noch eine Rolle spielen wird.

Falls nach einem komplett neuen Ansatz für einen Ketten-Prompt gesucht wird, empfiehlt OpenAI, den folgenden Prompt in das Suchfenster einzugeben und sich dann anhand der Fragen Schritt für Schritt der Marketing-Story anzunähern.

„Ich möchte, dass du mir hilfst, den bestmöglichen ChatGPT-Prompt zu erstellen, um meine Ziele zu erreichen. Du solltest mich nach dem Thema meines Prompts fragen und mich dann um weitere Details bitten, die dir helfen, den Prompt für GPT-3.5, GPT-4 oder ChatGPT zu verfeinern.“

Die Grenzen von KI im Marketing-Storytelling

                

#1: KI wertet nicht

Bei all den offensichtlichen Vorteilen und den beeindruckenden Fähigkeiten von KI im Bereich Storytelling ist bei der Verwendung der generierten Resultate ein gesundes Maß an Vorsicht geboten. Ohne eine minutiöse Nachbearbeitung sollte kein KI-generierter Content das Licht der Öffentlichkeit erblicken. Die Gründe hierfür sind mannigfaltig, fußen aber allesamt darauf, dass künstliche Intelligenzen nicht über menschliches Einfühlungsvermögen verfügen.

ChatGPT, MS Bing Chat und alle weiteren KIs greifen auf die ihnen zur Verfügung gestellten Dateninhalte zu und leiten daraus die von den Nutzer:innen gewünschten Ergebnisse ab. Dies tun sie allerdings, ohne zu werten. Weder faktisch noch inhaltlich. So kann es durchaus sein, dass die produzierten Storys rassistische – oder zumindest politisch nicht korrekte – Elemente enthalten. Es ist de facto noch so, dass die Datenquellen der KIs ursprünglich allesamt von Menschenhand erstellt wurden. Dass sich unter diesem Datenberg auch Inhalte befinden, die weder etwas mit einem gesunden Menschenverstand noch mit gutem Geschmack gemein haben, ist offensichtlich.

#2: KI ist kein Faktenchecker

Ein weiterer Punkt, den es bei der Verwendung von KI-erstellten Inhalten zu beachten gibt, ist folgender: AI ist kein Faktenchecker, sondern lediglich ein Werkzeug, das Inhalte produziert. In Bezug auf das fiktionale Storytelling im Marketing mag dies – wie zum Beispiel auf der Seite von Afri Cola – keine allzu große Rolle spielen. Doch wenn es beispielsweise um die interne und externe Stärkung der Corporate Identity geht, technische Produkte vermarktet werden sollen, die Brand global kommuniziert oder ein Start-up aus der Wiege gehoben wird, dann sind faktische Fehlinformationen unhaltbar.

Es sind diese Faktoren, die zum wichtigsten Handhabungstipp mit AI führen: Jeder von KI erstellte Inhalt muss unbedingt fachkundig nachbearbeitet werden. Auch wenn AI unseren Arbeitsalltag zusehends vereinfacht, so ist HI (Human Intelligence) nach wie vor der Schlüssel zum Erfolg.

#3: KI liefert für alle User:innen ähnliche Ergebnisse

Künstliche Intelligenzen greifen auf gigantische Datenquellen zu, aus denen sie die gewünschten Ergebnisse produzieren. Neben den vorgegebenen Trainingsdaten durchforsten KI Chatbots wie ChatGPT Plus, Bing Chat und viele andere das gesamte Internet. Das erscheint auf den ersten Blick als keine nennenswerte Problematik. Schließlich sind diese Datensätze enorm und wachsen beständig. Doch genau hier entsteht auf lange Sicht eine Art Teufelskreis. Marketing-Content für Blogs, Websites, Newsletter usw. wird in rasant wachsendem Umfang von KI generiert. Neue, von Menschenhand entworfene Inhalte nehmen dagegen zusehends ab. Dies führt zu einer kreativen Austrocknung der Datenquellen, was sich dann in immer ähnlicher werdendem Content widerspiegelt. Diese Problematik relativiert sich zwar in Bezug auf das Storytelling im Marketing, da es sich hier meist um komplexere, kreative Textinhalte dreht. Doch wenn es beispielsweise um die Erstellung von Short-Content wie Slogans, Social-Media-Feeds oder Metadaten handelt, liegen die KI-generierten Ergebnisse von konkurrierenden Marktbegleitern relativ nahe beieinander.

Mein Fazit zu KI-generierten Marketingstorys

Als CEO der Folienwerke GmbH in Winterthur sehe ich die rasante Entwicklung von AI im Marketingsektor sehr optimistisch. Das Potenzial ist enorm, die Fähigkeiten der KIs sind schon heute kaum fassbar. Zudem lässt sich mit der Nutzung von KI viel Zeit und Geld sparen. Sich als digitaler Dienstleister davor zu verschließen, bedeutet, über kurz oder lang ins Hintertreffen zu geraten oder gar völlig den Anschluss zu verlieren. Deshalb gehen wir bei Folienwerke das Thema AI proaktiv an und schulen unsere Designer:innen, Storytellers und Projektleiter:innen in der Bildgenerierung, dem Ideen-Pingpong und dem Text-Prompting.

Humanoider Roboter in Anzug und Krawatte schaut auf eine leuchtende Kugel

Folienwerke ist die führende Beratungs- und Designagentur für Präsentationen in der Schweiz. Storytelling ist eine unserer Kerndisziplinen, die wir entweder direkt in die Gestaltung von Folienpräsentationen und Erklärvideos einfließen lassen oder im Rahmen unserer Storytelling-Workshops auf Augenhöhe vermitteln. Das Thema KI im strategischen Storytelling nimmt besonders in diesem Kontext zusehends mehr Raum ein.

Für uns ist KI ein geniales Tool, das wir unter anderem zur Recherche einsetzen. Die Zeitersparnis im Vergleich zur herkömmlichen Internetsuche via Google & Co. ist immens. Des Weiteren nutzen wir AI, um alte Blogbeiträge und weitere Textinhalte aufzuarbeiten, zur Erstellung von Bildern im Rahmen der Foliengestaltung und tatsächlich auch, um Inspirationen fürs Storytelling zu erhalten.

Hier möchte ich aber unterstreichen, dass bei Folienwerke immer die HI (Human Intelligence) die erste, zweite und dritte Geige spielt. Ohne das menschliche Einfühlungsvermögen und unseren Humor – kurz: ohne Herz und Verstand – kann meines Erachtens keine packende Marketing-Story entstehen, welche die anvisierte Zielgruppe auf einem emotionalen Level erreicht. Und genau das ist letztendlich die enorme Kraft, die Storytelling – ob in Textform, als Erklärvideo, in klassischer Erzählform im Podcast oder als Bildserie auf Präsentationsfolien – zu einem der effektivsten Marketing-Tools überhaupt macht.

Ellen Riesterer ist CEO von Folienwerke in Winterthur. Mit der führenden Agentur für Storytelling und Präsentationen in der Schweiz hat Ellen ein Ziel: die Kommunikation zwischen Menschen in einem vorgegebenen Zeitrahmen mit maximalem Ergebnis zu ermöglichen. Dazu bietet Folienwerke individuelle Beratung, Umsetzung und Trainings im Bereich von Präsentationen an. Mit den Schwerpunkten Storytelling, Design und Rhetorik werden Referent:innen auf dem Weg zur erfolgreicheren Präsentation begleitet, inspiriert und zu authentischen Auftritten ermutigt.

Ellen Riesterer, CEO Folienwerke
Kapitel IV

Präsentation im Einklang mit dem Corporate Design: Darauf kommt es an

                

Stellen Sie sich vor, Sie präsentieren Ihr Unternehmen auf einer großen Veranstaltung und Ihr Vortrag ist einer von vielen. Wie stellen Sie sicher, dass bereits mit der ersten Folie klar wird, für welches Unternehmen Sie sprechen?

Wenn Ihre Firma bereits bekannt ist, ist es von entscheidender Bedeutung, dass Ihre Präsentation einen sofortigen Wiedererkennungswert bietet. Jede Folie sollte visuelle Elemente enthalten, die das Publikum – sei es bewusst oder unbewusst – mit Ihrem Unternehmen verknüpft.

Aber was, wenn Ihre Firma noch nicht bekannt ist? Gerade dann ist es unerlässlich, dass Ihre Präsentation das Corporate Design Ihres Unternehmens vermittelt. Denn später, wenn jemand Ihre Website besucht, einen Social-Media-Beitrag sieht oder eine Broschüre in den Händen hält, sollte sofort der Wiedererkennungseffekt eintreten: „Ah, das ist die Firma, deren Präsentation ich letztens gesehen habe!“

Das Prinzip der Wiedererkennbarkeit

Dieses Prinzip bedeutet, dass das Unternehmen oder die Marke in einer CD-konformen Präsentation stets deutlich erkennbar ist, ungeachtet des Themas der Präsentation. Zum Corporate Design gehören Farben, Schriftarten, das Logo und gegebenenfalls grafische Elemente, die das Logo ergänzen. Häufig existiert zudem ein Pool mit passenden Fotos und Symbolen. Idealerweise hat Ihr Unternehmen klare Richtlinien für das Corporate Design erstellt, die präzise dar- legen, wie die einzelnen Elemente in Präsentationen einzusetzen sind. Ein PowerPoint-Folienmaster, der Folienlayouts im Corporate Design bereitstellt, ergänzt diese Richtlinien.

Farben

Die Wahl der Farben oder Farbpalette für Ihre Folien ist das kraftvollste Mittel zur Schaffung von Wiedererkennbarkeit. Stellen Sie sich eine Präsentation in Magenta vor – sofort denkt man an die Deutsche Telekom. Kein Wunder: Das Unternehmen investiert viel, damit nicht nur „Magenta“, sondern „Telekom-Magenta“ in unseren Köpfen verankert ist. Ähnlich verhält es sich mit Nivea-Blau, ADAC-Gelb und Milka-Lila.

Wenn Sie konsequent die Unternehmensfarben zur Gestaltung Ihrer Folien nutzen, wird Ihre Präsentation bereits einen hohen Wieder- erkennungswert aufweisen. Ein PowerPoint-Folienmaster, in dem die Unternehmensfarben hinterlegt sind, erleichtert diesen Prozess.

Beachten Sie jedoch, dass PowerPoint eine verwirrend große Auswahl an Farben bietet. Neben den Designfarben gibt es 50 automatisch generierte Schattierungen und weitere zehn Standardfarben. Verwenden Sie ausschließlich die Designfarben und gegebenenfalls benutzerdefinierte Farben, die im Master festgelegt sind. Orientieren Sie sich bei der Farbverteilung und -gewichtung an anderen Medien im Corporate Design, wie der Firmen-Website, dem Geschäftsbericht oder Werbeanzeigen.

Logos von Milka, Google und Nivea

Logo

Das Logo ist ein unverzichtbares Element einer Präsentation, da es den Absender eindeutig kennzeichnet. Oft können einzelne Logo-Elemente für das Design der Folien verwendet werden, um so für Wiedererkennbarkeit zu sorgen.

Die genaue Platzierung des Logos auf den Folien ist in den Designrichtlinien festgelegt. Es ist wichtig, einen ausreichenden „Sicherheitsabstand“ zum Logo einzuhalten, damit andere Elemente wie Text, Symbole oder Grafiken nicht zu nah an das Logo rücken. In einigen Fällen kann das Logo auch auf Fotos platziert werden, wobei darauf zu achten ist, dass das Logo gut erkennbar ist. In der Regel stehen helle und dunkle Varianten des Logos zur Verfügung, aus denen die am besten sichtbare Variante für das Foto ausgewählt werden kann. Alternativ kann in Power- Point die Helligkeit des Bildes angepasst werden, damit sich das Logo deutlich abhebt. Klicken Sie dazu das Bild in PowerPoint an und reduzieren Sie unter Bildformat → Anpassen → Korrekturen → Bildkorrekturoptionen... die Helligkeit.

Nahaufnahme eines Logos

Das optimale Dateiformat für ein Logo ist SVG (Scalable Vector Graphics), da Power- Point dieses Format in bester Qualität und Farbtreue darstellen kann, unabhängig von der Größe. Liegt das Logo in einem älteren Vektorgrafikformat vor, wie beispielsweise EPS, kann es kostenlos und zuverlässig online auf der Website https://cloudconvert. com/ in SVG umgewandelt werden. Wenn das Logo als Raster- oder Pixelgrafik vorliegt, wie zum Beispiel PNG, BMP oder JPG, ist es wichtig, dass die Datei eine hohe Auflösung hat, um eine pixelige und unscharfe Darstellung in der Präsentation und beim Ausdruck zu vermeiden. Beim Markenzeichen sollte nicht an der Qualität gespart werden!

Schriftarten

Besitzt Ihr Unternehmen eine eigene Hausschrift? Dann empfiehlt es sich, Ihre Präsentationen mit dieser Schriftfamilie zu gestalten. Jedoch stoßen viele in der Praxis auf Probleme: Speziell entwickelte Schriftarten und lizenzierte Schriftfamilien lassen sich in PowerPoint entweder gar nicht oder nur begrenzt einbetten. Dies kann dazu führen, dass Ihre Präsentation auf einem anderen Computer völlig anders aussieht. Alternativ meldet PowerPoint möglicherweise, dass die Datei aufgrund der lizenzierten Schrift nur angezeigt, aber nicht bearbeitet werden kann. Wenn dennoch Bearbeitungen nötig sind, bietet PowerPoint lediglich die Option, die Schrift zu löschen und durch eine andere zu ersetzen.

Es gibt zwei Lösungen für dieses Problem: Sie könnten erstens die Schriftdateien auf dem betreffenden Fremd-PC installieren. Nach der Installation kann PowerPoint die Präsentation korrekt anzeigen und ermöglicht Ihnen auch, die Datei zu bearbeiten. Jedoch ist es wichtig, das Copyright zu beachten. Ihr Unternehmen muss das Recht erworben haben, die Hausschrift auch temporär auf fremden Rechnern zu installieren.

Die zweite Lösung besteht darin, eine Schriftart in Ihren Präsentationen zu nutzen, die der Hausschrift ähnlich ist und reibungslos in der PowerPoint-Datei eingebettet werden kann. Hierzu zählen beispielsweise Schriftarten, die bereits in Microsoft 365 enthalten sind, oder sogenannte Cloud Fonts.

Die konkrete Verwendung der Schriftarten in der Präsentation ist in den Designrichtlinien Ihres Unternehmens festgelegt. Häufig wird für Überschriften eine andere Schriftfamilie verwendet als für den Fließtext. Es kann auch festgelegt sein, wie bestimmte Wörter oder Satzteile hervorgehoben werden dürfen. In der Regel ist lediglich die Hervorhebung durch Fettdruck gestattet, während Kursivschrift und Unterstreichungen oft untersagt sind.

Wie bei den Farben empfehle ich Ihnen auch hier: Betrachten Sie andere Medien im Corporate Design und orientieren Sie sich daran, wie die Schriftarten dort eingesetzt werden.

Fotos und Symbole

Einige Corporate-Design-Pakete enthalten Fotos und Symbole, die Sie in Ihren Präsentationen verwenden dürfen. Diese Bilder sind jedoch in der Regel generisch und dekorativ, weshalb sie sich nur bedingt eignen, um Sachverhalte und Aussagen auf Ihren Folien zu visualisieren. Andere Unternehmen erwerben Lizenzen bei Stockfoto-Anbietern, um Mitarbeitende dort nach Fotos suchen zu lassen, die sie in Präsentationen verwenden können. Bitte halten Sie sich bei der Auswahl der Fotos an die Regeln in den Designrichtlinien. Dort ist beispielsweise festgelegt, dass Fotos immer mindestens eine Person zeigen müssen oder einem bestimmten Stil folgen sollen.

Bei den vorgegebenen Symbolen treten ähnliche Probleme auf: Die meisten wurden bereits für einen bestimmten Zweck ausgewählt oder gestaltet, während der Rest aus allgemeinen Symbolen besteht. Daher kann es immer wieder vorkommen, dass Sie für Ihre Präsentationen ein Symbol benötigen, das nicht in der Bibliothek vorhanden ist.

Auf der Website https://thenounproject.com/ finden Sie Tausende von Icons, die entweder kostenlos mit Einschränkungen oder für knapp 40 US-Dollar pro Jahr erhältlich sind. Suchen Sie das gewünschte Symbol, das stilistisch zu denen in Ihrer Bibliothek passt. Alternativ können Sie mit Recraft arbeiten, einem KI-gestützten Onlinedienst, der es Ihnen ermöglicht, konsistente Vektor-Symbole zu generieren (https://www.recraft.ai/vector- generator/, derzeit noch kostenlos).

Gute Symbol-Bibliotheken stellen Icons im Vektorformat SVG zur Verfügung. Diese Icons können Sie leicht in PowerPoint umfärben und somit an Ihr Corporate Design anpassen.

PowerPoint Folienmaster

                    

Der PowerPoint-Folienmaster ist ein zentraler Bestandteil des Corporate-Design-Pakets. Er enthält Farbpaletten und Schriftarten und definiert die Layouts der Folien. Diese Layouts umfassen unterschiedliche Folientypen mit Platzhaltern für Titel, Text, Bilder und andere Inhalte. Das Firmenlogo ist bereits in die Layouts integriert.

Der Workflow gestaltet sich unkompliziert: In PowerPoint wählen Sie das gewünschte Folienlayout aus und füllen es mit Ihren Inhalten. Dadurch erhält die Folie idealerweise schon zu diesem Zeitpunkt einen hohen Wiedererkennungswert, da Farben, Logo und Schriftarten bereits festgelegt sind.

Jedoch ist es nicht immer so einfach: Wenn Folien mit zu viel Text überladen werden, neigt PowerPoint dazu, die Schriftgröße zu verkleinern, um alles in das Textfeld zu quetschen. Dies führt oft dazu, dass Überschriften mehrere Zeilen umfassen, obwohl der Folientitel auf eine Zeile begrenzt sein sollte, oder der Text in einer viel zu kleinen Schriftgröße dargestellt wird, wodurch er kaum lesbar ist.

Solche Folien entsprechen nicht dem Corporate Design. Im Gegenteil, sie sind schwer zu erfassen und sehen nach „typisch PowerPoint“ aus, was einen negativen Effekt haben und dem Unternehmensimage schaden kann.

Merkregel: Der Folienmaster stellt lediglich eine Vorlage dar. Es liegt an Ihnen, diese Vorlage intelligent und im Einklang mit dem Corporate Design zu nutzen!

Das Master-Dilemma: Visuelle Langeweile

                  

PowerPoint-Folienmaster können auch aus anderen Gründen problematisch sein. Oft sehe ich Mastervorlagen, die das Briefpapier des Unternehmens imitieren: Das Logo erscheint stets oben rechts und es ist eine Fußzeile vorhanden, die die Seitennummer, das Datum sowie einen Copyright-Hinweis enthält. Die Schriftgrößen sind auf Dokumente ausgelegt und daher für Präsentationen zu klein. Darüber hinaus sind die verfügbaren Folienlayouts oft begrenzt und bieten keine abwechslungsreichen Formate. Mit solchen Folienmastern ist visuelle Langeweile vorprogrammiert und das Risiko, dass die Folien nicht dem Corporate Design entsprechen, steigt.

Laptop mit Text und dem Bild einer springenden Person

Daher ermutige ich Sie dazu, mitunter aus dem Folienmaster auszubrechen und selbst für abwechslungsreiche und eindrucksvolle Folien zu sorgen.

Große Bilder

Fügen Sie Fotos bildfüllend ein. Dabei werden Logo und Fußzeile zwar verdeckt, doch das Foto entfaltet seine volle Wirkung. Dieses Folienlayout eignet sich ideal als Einstieg in ein Kapitel oder als Schlussbild eines Abschnitts. Zudem können Sie Referenzprojekte oder virtuelle Firmenrundgänge mit einer Sequenz von bildfüllenden Fotos präsentieren.

Bildfüllende Fotos sind in Bezug auf das Corporate Design meist unproblematisch, da sie als eigenständige Sequenzen wahrgenommen werden, ähnlich einem bildfüllenden Video.

Fügen Sie Fotos bildfüllend ein. Dabei wer- den Logo und Fußzeile zwar verdeckt, doch das Foto entfaltet seine volle Wirkung. Dieses Folienlayout eignet sich ideal als Einstieg in ein Kapitel oder als Schlussbild eines Abschnitts. Zudem können Sie Referenzprojekte oder virtuelle Firmenrundgänge mit einer Sequenz von bildfüllenden Fotos präsentieren.

Ein-Wort-Folien

Ein-Wort-Folien lassen sich unkompliziert umsetzen. Zeichnen Sie ein bildfüllendes Rechteck, das sämtliche Elemente auf der Folie verdeckt. Geben Sie dem Rechteck eine Farbe aus dem Corporate Design. Platzieren Sie darüber ein Textfeld mit der für Überschriften vorgesehenen Schriftart. Die Schriftgröße sollte mindestens 80 pt betragen. Wählen Sie eine Schriftfarbe, die sich deutlich vom farbigen Rechteck abhebt. Solche Folien eignen sich, um Fakten nacheinander aufzulisten (eine Folie pro Fakt) oder einen Abschnitt zu beginnen. Zudem können Sie eine kurze Webadresse (Kurzlink) präsentieren oder Hashtags anzeigen. Wenn Sie mehrere Ein-Wort-Folien nacheinander zeigen, empfiehlt es sich, gelegentlich die Hintergrundfarbe zu variieren – ein Effekt, der die Aufmerksamkeit steigert. Dank der Farbwahl und der Schriftart passen diese Folien stets zum Corporate Design.

Bild-Wort-Kombinationen

Bild-Wort-Kombinationen stellen eine Mischung der beiden zuvor genannten Formate dar. Sie können ein großes Schlagwort direkt über ein bildfüllendes Foto legen. Alternativ ist es möglich, die Folie in zwei Hälften zu teilen: Auf der rechten Seite befindet sich ein Foto, das die Hälfte der Folie ausfüllt, während auf der linken Seite eine Farbfläche mit dem großen Schlagwort zu sehen ist. Bei der Präsentation mehrerer Folien dieser Art hintereinander können Sie auch die Seiten wechseln, indem Sie das Foto links und das Schlagwort rechts platzieren. Diese Darstellungsform eignet sich ideal als Zwischentitel und fügt sich auch gut in eine Sequenz von bildfüllenden Fotos ein. Die Konformität mit dem Corporate Design ist dank der Farbwahl und der Schriftart gewährleistet.

Laptop mit rotem Text

Microsoft Copilot / PowerPoint Designer

um Abschluss eine wichtige Anmerkung: Der Designer in PowerPoint ist ein KI-Werkzeug, das Vorschläge zur Darstellung der aktuell bearbeiteten Folie macht. Leider können diese Designvorschläge das Corporate Design unterminieren. Daher rate ich davon ab, den PowerPoint-Designer für Präsentationen zu nutzen, die den Richtlinien des Corporate Designs folgen müssen. Eine Ausnahme besteht, wenn der Designer vorschlägt, das Foto auf der Folie bildfüllend zu platzieren.

Der Microsoft Copilot für Microsoft 365 verhält sich ähnlich: Die von der KI generierten Folien werden mithilfe des PowerPoint-Designers umgesetzt. Nur wenn Sie über einen speziell für den Copilot bzw. den Designer optimierten Folienmaster verfügen, erhalten Sie mit höherer Wahrscheinlichkeit Folien, die dem Corporate Design entsprechen.

Präsentationen im Corporate Design zu gestalten, ist keine schwierige Aufgabe, aber auch kein Selbstläufer. Ein PowerPoint-Folienmaster bietet keine Garantie für designkonforme Folien. Im Zweifelsfall empfiehlt es sich, Feedback von der Marketingabteilung einzuholen oder professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Denn dadurch wird bereits mit Ihrer ersten Folie deutlich, für welches Unternehmen Sie präsentieren.

 

Der Präsentationsberater Peter Claus Lamprecht legt seinen Fokus auf Präsentationen, die darauf abzielen, Anfragen zu generieren, Kunden zu akquirieren und den Umsatz zu steigern. Seine Überzeugung lautet: Erfolgreich präsentieren bedeutet, mit dem Publikum in Dialog zu treten. Denn wenn der Austausch nach der Präsentation fortgesetzt wird, ist im Grunde genommen schon alles erreicht.

Im November 1999 gründete Peter Claus Lamprecht Fast Agent, eine Ein-Mann-Agentur für Präsentationen, Medien und Technik. Ab 2004 konzentrierte sich der gebürtige Hamburger zunächst auf die Optimierung von Präsentationen, später auf Konzeption und Beratung. Anfang 2012 erfolgte die Umbenennung in Peter Claus Lamprecht Präsentationsberatung und 2014 der Aufbau der heutigen Marke PRAESENTARE.

Kapitel V

Checkliste: Mastererstellung in PowerPoint

                 

Legen Sie den Grundstein für Ihre Präsentationen

Der PowerPoint-Folienmaster ist das wichtigste Gestaltungselement einer Präsentation. Er dient als Basisvorlage, auf der alle PowerPoint-Präsentationen aufbauen, und beeinflusst damit maßgeblich das Erscheinungsbild des Unternehmens. Ein gut vorbereiteter PowerPoint-Folienmaster erspart zudem viel Arbeit, da nicht jede Folie einzeln gestaltet werden muss.

Diese Checkliste dient als einfache Schritt-für- Schritt-Anleitung zur Erstellung eines eigenen PowerPoint-Folienmasters und enthält viele Tipps & Tricks, damit dieser optimal für den Einsatz eingerichtet ist.

Folienmaster:

Der Folienmaster ist die oberste Folie im Miniaturansichtsfenster auf der linken Fensterseite und wird oft als Mutterfolie bezeichnet. Wenn alle Ihre Folien dieselben Schriftarten und Bilder (Logos) enthalten sollen, ist der Folienmaster der zentrale Ort, an dem Sie diese Einstellungen vornehmen sollten. Diese Einstellungen werden dann für alle Ihre Folien übernommen. Um die Folienmasteransicht zu öffnen, wählen Sie auf der Registerkarte „Ansicht“ die Option „Folienmaster“ aus.

Folienlayouts:

Die zum Folienmaster zugehörigen Folienlayouts werden in der Masteransicht direkt unter dem Folienmaster angezeigt und sind mit dem Folienmaster verknüpft. Folienlayouts enthalten Formatierungs-, Positionierungs- und Platzhalterfelder für den gesamten Inhalt, der auf einer Folie angezeigt wird. Folienlayouts können für verschiedene Zwecke erstellt werden. Typische Beispiele sind eine Titelfolie, eine Agendafolie oder eine Abschlussfolie.

Markenkonforme Präsentationen auf Knopfdruck

Machen Sie es leichter, Ihre Marke in Präsentationen zu leben, als sie zu ignorieren! Mit in PowerPoint integrierten Markenrichtlinien, direktem Zugriff auf alle Brand Assets, einem automatischen Design Check und einer Konvertierungsfunktion für bestehende Präsentationen.

Mit empower® Brand Control müssen Mitarbeitende sich nicht mehr zwischen Branding und Effizienz entscheiden.

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